Kurz vor einem symbolisch wichtigen Treffen der Arabischen Liga in Bagdad sind am Dienstag im Irak bei einer Serie von mindestens 26 koordinierten Anschlägen Dutzende Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden.
Angaben über die Zahl der Todesopfer reichten bis 56. Die meisten Anschläge galten den irakischen Sicherheitskräften und der Polizei. Ein Bekennerschreiben lag nicht vor.
Allein in Kirkuk rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad detonierten nach Angaben aus Sicherheitskreisen drei Autobomben. Dort starben demnach 18 Menschen. Mindestens 40 seien verletzt worden, als die Sprengsätze in der Nähe des Polizeihauptquartiers der Stadt explodierten.
In der südirakischen Stadt Kerbela wurden bei einem Doppelanschlag im morgendlichen Berufsverkehr nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet und 48 verletzt.
In Mossul rund 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt kamen nach Angaben der dortigen Behörden neun Menschen um, darunter Polizei- und Armeeangehörige, als drei Sprengkörper explodierten. Ziel der Täter waren den Angaben nach vor allem Konvois der Sicherheitskräfte. Auch in Tikrit kamen bei der Explosion einer Autobombe fünf Menschen ums Leben, 17 weitere wurden verletzt.
Gouverneur entgeht Anschlag
In der westlich von Bagdad gelegenen Stadt Ramadi entging der Gouverneur der Provinz Anbar, Kassim al-Fahdawi, einem Autobombenanschlag auf seinen Konvoi. Bei der Explosion wurden allerdings drei Menschen getötet und 27 verletzt.
Zuvor waren im Zentrum von Bagdad bei einem vermutlich von einem Selbstmordattentäter ausgeführten Anschlag mit einer Autobombe mindestens fünf Menschen getötet und acht weitere verletzt worden, wie der Fernsehsender Al-Arabija berichtete.
Demnach starben in der südlich gelegenen Stadt Hilla bei einem Autobombenanschlag zwei Menschen, 33 seien verletzt worden. In der Provinzstadt Al-Kut im Süden des Landes gab es einen bewaffneten Angriff auf vier Menschen, die einen Schiitenschrein verliessen. Dabei wurde ein Wachmann getötet, wie aus Sicherheitskreisen verlautete.
In Bakuba und Falludscha konnte die Polizei Bomben entschärfen. In Bagdad hat die Regierung bereits die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Gipfel verschärft.
Parlamentspräsident Ossama al-Nudschaifi verurteilte die Anschlagsserie und erklärte, es handle sich um einen Versuch, das Treffen Ende März zum Scheitern zu bringen und „Gewalt und Zerstörung im Irak aufrecht zu erhalten“.