Bei Gefechten zwischen Extremisten und Soldaten im Süden Jemens sind am Montag mindestens 25 Menschen getötet worden. Im Morgengrauen griffen Kämpfer der Al-Kaida nahestehenden Extremistengruppe Ansar al-Scharia ein Armeelager an, wie das Militär mitteilte.
Der Überfall nahe der Stadt Lawdar sei zurückgeschlagen worden. Bei den Gefechten mit den Soldaten wurden nach Behördenangaben 15 Extremisten getötet, fünf weitere starben beim Beschuss ihres Stützpunktes aus der Luft. Auch vier Soldaten und ein regierungstreuer Stammeskämpfer seien ums Leben gekommen.
Die Extremisten erklärten hingegen, keiner ihrer Kämpfer sei getötet worden. Sie drohten damit, auch die rund 120 Kilometer von der Hafenstadt Aden entfernte Ortschaft Lawdar anzugreifen.
Seit dem von den USA und Saudi-Arabien eingefädelten Amtsantritt von Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi im Februar haben die Übergriffe von Islamisten deutlich zugenommen. Hadi hatte ein massives Vorgehen gegen Al-Kaida angekündigt.
Er soll nach den Vorstellungen der Regierungen in Washington und Riad verhindern, dass die Al-Kaida nahe der wichtigen Erdöltransportroute Fuss fasst. Gegen mutmassliche Stellungen der Extremisten setzen die USA Drohnen und Raketen ein.
Flughafen blockiert
Auch in anderen Landesteilen muss sich Hadi um die Sicherheit sorgen. Am Freitag entliess er Gefolgsleute seines Vorgängers Ali Abdullah Saleh aus der Militärspitze. Daraufhin blockierten Saleh-Anhänger für einen Tag den Flughafen der Hauptstadt Sanaa.
Al-Kaida-Kämpfer weiteten unterdessen ihren Einfluss im Süden des Landes aus, wo sie zeitweise auch die Stadt Loder kontrollierten. Am Montag wurden in Aden, der früheren Hauptstadt Südjemens, ein Polizist getötet und ein weiterer verletzt.
Die jemenitische Zentralregierung ist durch monatelange Proteste der Opposition geschwächt. Diese führten schliesslich vor sechs Wochen zum Rücktritt von Saleh, der das Land während 33 Jahren regiert hatte. Hadi hatte unter Saleh viele Jahre lang als Vizepräsident gedient.