Nach sechs Jahren in der Serie A wechselt Blerim Dzemaili vor wenigen Tagen in die Türkei. Auch in der Schweizer Nationalmannschaft beginnt für den Mittelfeldspieler eine neue Zeit.
Blerim Dzemaili war weder bei Napoli noch beim Schweizer Nationalteam eine fixe Grösse. Nur in kurzen Phase durfte er sich als Stammspieler fühlen. Jetzt hofft er auf eine bessere Zukunft. In der Türkei bei Galatasaray und im Nationalteam mit dem neuen Trainer Vladimir Petkovic.
Der Mittelfeldspieler lobt den neuen Nationalcoach explizit als mutig. Und er redet davon, dass die Trainings um einiges intensiver seien, als zuletzt unter Petkovics Vorgänger Ottmar Hitzfeld.
Blerim Dzemaili, Sie stehen an einem speziellen Punkt in Ihrer Karriere. Sie verlassen nach sechs Jahren die Serie A und brechen in die Türkei auf. Der Wechsel zu Galatasaray Istanbul ging kurz vor Transferschluss über die Bühne. Wie kam es dazu?
Das kam tatsächlich alles sehr kurzfristig. Cesare Prandelli (Trainer Galatasaray, Red.) hat sich bei mir gemeldet und dann war innerhalb von 24 Stunden alles fix. Es ging schnell, weil ich nach dem Gespräch mit ihm sofort überzeugt war. Galatasaray hat aus meiner Sicht eine gute Mannschaft, zudem kann ich auch in dieser Saison Champions League spielen. Für mich hat sich eine Super-Lösung ergeben.
Trotzdem überraschte Ihr Transfer. Man dachte, Sie würden in Italien bleiben. Im Land, das Sie auch schon als zweite Heimat bezeichnet haben.
Natürlich habe ich mich sehr wohl gefühlt in Italien. Ich hätte auch zu mehreren Clubs in der Serie A wechseln können. Aber es kam nie ganz das Angebot, das ich mir erhofft hatte – bis zum Anruf von Prandelli. Er kam genau damit auf mich zu, was ich mir erträumt hatte. Darum bin ich jetzt sehr glücklich und zufrieden. Galatasaray ist einer der grossen Clubs in Europa.
Eine neue Herausforderung steht auch im Nationalteam an. Mit dem neuen Trainer gibt es auch neue Chancen für Spieler wie Sie, die unter Ottmar Hitzfeld nicht Stammspieler waren.
Die Karten werden neu gemischt. Jetzt sieht man nicht schon in den ersten Tagen, wer spielen wird. Ein neuer Trainer will immer etwas Neues ausprobieren. Er bringt wahrscheinlich ein neues System und vielleicht auch neue Spieler. Im Training gibt jeder sein Bestes und wir haben eine sehr grosse Intensität. Das war früher zum Schluss nicht mehr so deutlich spürbar, weil viele sich sicher sein konnten, dass sie spielen würden. Nach sechs Jahren mit Ottmar Hitzfeld hatte sich eben einiges eingespielt. Ich glaube, jetzt wird sich einiges ändern.
Die Erwartungen an Vladimir Petkovic sind also hoch.
Er ist ein mutiger Trainer. Er hat eine gute Visitenkarte, weil er mit Lazio Rom auch einen grossen Verein trainiert und zu einem Titel geführt hat (Cupsieg 2013, Red.). Er weiss sicherlich ganz genau, was er als Schweizer Nationalcoach machen muss.