Beim E-Banking der Postfinance ist es zu einer groben Panne gekommen: Ein Luzerner Kunde hatte auf dem Online-Portal Einblick in fremde Kontodaten. Die Ursache ist laut einem Firmensprecher unklar. Der Vorfall werde untersucht. Weitere Fälle seien keine bekannt.
Postfinance-Sprecher Reto Kormann bestätigte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda entsprechende Informationen der «Neuen Luzerner Zeitung». Ein Kunde habe während einer gewissen Zeit Einsicht in fremde Kontodaten gehabt, sagte er. Das dürfe eigentlich nicht passieren.
Der Vorfall ereignete sich laut Zeitung vor rund einer Woche. Ein Luzerner Anwalt hatte laut Zeitung nach dem Einloggen auf das E-Banking-Konto seiner Kanzlei über eine neue Menu-Kachel und zwei Mausklicks Transaktionen auf dem Konto der Vereinigung des Innovationsparks der ETH Lausanne einsehen können.
Der Anwalt wandte sich danach an den Kundendienst von Postfinance. Der Fehler wurde inzwischen behoben.
Die Ursache für die Panne sei unklar, sagte der Postfinance-Sprecher. Das Unternehmen arbeite mit Hochdruck daran, die Ursache zu eruieren. Derzeit gehe man von einem technischen Fehler aus. Ob der Fall mit einem grösseren Softwareupdate von Anfang Oktober zusammenhängt, konnte der Sprecher nicht sagen.
Bislang seien Postfinance keine weiteren solche Fälle bekannt, sagte der Sprecher weiter. Hätten weitere Kunden ähnliche Beobachtungen gemacht, so könnten sich diese beim Kundenservice melden.
Postfinance zählt zu den grössten E-Banking-Anbietern der Schweiz. 2014 zählte sie 2,9 Millionen Privat- und Geschäftskunden. Rund 1,6 Millionen nutzten E-Finance.