Deutschlands grösster Energiekonzern E.ON richtet sich neu aus: Der Aufsichtsrat des Unternehmens verabschiedete am Sonntag eine neue Konzernstrategie, wie E.ON am Abend mitteilte.
Demnach konzentriert sich der durch die deutsche Energiewende unter Druck geratene Versorger künftig auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen.
Das Geschäft mit der Stromerzeugung aus Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken sowie der Energiehandel werde 2016 mehrheitlich an die Aktionäre abgegeben und der Rest an die Börse gebracht, teilte das Unternehmen am Sonntagabend mit.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning begrüsste die Entscheidung. Das Gremium habe den Vorschlägen des Vorstands zur strategischen Neuausrichtung des Konzerns «einstimmig zugestimmt».
Zugleich bestätigte der Energiekonzern die Trennung von seinem Spanien- und Portugal-Geschäft. Die vereinbarte Abgabe des gesamten Geschäfts in Spanien und Portugal an den australischen Investor Macquarie zu einem Unternehmenswert in Höhe von 2,5 Milliarden Euro stärke die finanziellen Spielräume zur Neuaufstellung des Konzerns, hiess es. Auch ein Rückzug aus Italien werde erwogen.
Mit der Abspaltung der Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke reagiert E.ON auf den Preisverfall bei den Grosshandelspreisen für Strom. Diese sind wegen der Überkapazitäten an Kraftwerken und dem Ausbau des Ökostroms allein seit Anfang 2013 um mehr als ein Viertel gefallen.