Kein Kampfsport ist derart umstritten und brutal wie die UFC Liga- EA Sports hat dem Brutalo-Sport nun ein Denkmal gesetzt und lanciert eine neue Spielserie. Ob das blutige Geprügel auch für Normalspielerinnen und -spieler geeignet ist?
Aua, DAS tut garantiert SEHR weh…
Electronic Arts ist DIE Adresse, wenn es um Sportspiele geht. Ob Fussball (FIFA), Golf (Tiger Woods PGA Tour) oder Eishockey (NHL)- wo EA Sports drauf steht, ist in der Regel viel Qualität drin. Nach einigem Hick-Hack um die Namensrechte erscheint nun EA SPORTS UFC auf den Next Gen Konsolen.
UFC steht für Ultimate Fighting Championship. Und das wiederum ist eine MMA Veranstaltung. MMA heisst Mixed Martial Arts. Entsprechend finden sich in der Liga Boxer, Thaiboxer, Karate-Kas, Ringer, Kung Fu Kämpfer und überhaupt alles, was irgendwie mit Kampfsport zu tun hat.
Angefangen hat das Ganze reichlich brutal und kontrovers: Das Motto anfangs der Neunziger Jahre lautete „There are no rules!“. Blutig und grausam waren die Kämpfe, selbst Kopfstösse und Schläge in die Leistengegend waren erlaubt. Verbote folgten, sogar Senator McCain mischte sich ein. Daraufhin wurden erste Regeln eingeführt und eine Zusammenarbeit mit Sportkommissionen angestrebt.
2001 kauften zwei Casino-Betreiber aus Las Vegas die Marke und führten sie zum Erfolg. Grosse Kämpfe vor über 50’000 Fans wurden zelebriert, UFC wurde ein Welterfolg. Eine erste Spielversion wurde bereits 2000 veröffentlicht, überzeugte aber nur teilweise. Nachdem sich der Chef der UFC mit den EA Managern verstritten hatte, ging die Lizenz an Publisher THQ. Doch der ging Konkurs und so landete UFC dann doch bei EA.
Und die Entwickler haben sich alle Mühe gegeben, UFC zu einer ernstzunehmenden Simulation auszubauen und nicht etwa eine neue Variante von Budokan zu erfinden. Augenscheinlich ist das bei der Grafik: Hier darf man wirklich von Fotorealismus sprechen. Die Gesichter sind perfekt modelliert, die Körper genauso. Schweisstropfen perlen von der Stirne und Wunden klaffen nach besonders üblen Schlägen. Auch die Animationen überzeugen grösstenteils durch höchsten Realitätsgrad, kleine Patzer fallen aber gerade aufgrund des sonst so hohen Qualitätslevels besonders unangenehm auf.
Wer bei EA SPORTS UFC ein munteres Drauflosprügeln und Buttonhämmern erwartet, der liegt völlig falsch. Hier sollen Schlagkombinationen und Joystickbewegungen auswendig gelernt und zum strategisch angebrachten Zeitpunkt eingesetzt werden. Wie gesagt, das Spiel versteht sich als Simulation und weniger als Actionfeuerwerk. Gewisse Kombinationen sind allerdings ziemlich mühsam zu erlernen, geschweige denn im Zuge eines hektischen Kampfes einzusetzen.
Summa summarum ist EA SPORTS UFC für Fans wohl ein Spiel gewordener feuchter Traum. Sämtliche wichtigen Kämpfer der Liga sind anwählbar, die Schläge entsprechen natürlich ebenfalls ihren Vorbildern- und als Zückerchen darf sogar Bruce Lee himself ausgewählt werden. Natürlich darf auch gegen Online Gegner angetreten werden, die Arenen sind allesamt weltberühmt (MGM Grand Arena oder Madison Square Garden). Getrieben wird das Ganze von einem Hip Hop und Metal lastigen Soundtrack- wie es sich für harte Männer (und sogar einige Frauen) gehört.
Einfach mal so spielen ist hier nicht. Hier werden Lernwille und fleissiges Üben belohnt. Entsprechend schränkt sich der Kreis angesprochener Personen ziemlich stark ein. Wer aber an der Materie interessiert ist: Ein besseres MMA Spiel gibt es derzeit nicht!
Das wird auch belohnt und ergibt einen bärenstarken Spieltrieb-Faktor von 7 von 10 Punkten. UFC Fans dürfen einen Punkt drauf setzen…
Titel: EA Sports UFC
Spieler: 1-2
PEGI: ab 16 Jahren
Plattform: PS4, XBOX ONE
Preis: ca. 69 Franken