Olympiasieger Asthon Eaton ist erstmals auch an Weltmeisterschaften der kompletteste Leichtathlet. Der Amerikaner entscheidet den Zehnkampf mit der Jahresweltbestleistung von 8809 Punkten für sich.
2011 in Daegu hatte sich Eaton noch seinem Landsmann Trey Hardee geschlagen geben müssen, diesmal liess er den Konkurrenten keine Chance. Der Weltrekordhalter (9039) distanzierte den zweitplatzierten Deutschen Michael Schrader um 139 Punkte – die bisherige Jahresweltbestmarke des Deutschen Pascal Behrenbruch verbesserte er um 295 Punkte. Bronze gewann der Kanadier Damian Warner (8512), der wie Schrader erstmals auf dem WM-Podest stand. Eaton hatte trotz 1,93 m im Hochsprung bereits nach dem ersten Tag geführt. Für Hardee war der Traum vom dritten WM-Titel in Serie nach einem Nuller im Hochsprung ausgeträumt.
Was Hardee nicht gelang, schaffte die amerikanische Weitspringerin Brittney Reese. Die Olympiasiegerin sicherte sich ihren dritten WM-Titel in Folge. Reese war einmal mehr auf der Höhe der Aufgabe, als es zählte. Am Vortag hatte sie die Qualifikation nur mit Glück überstanden; mit 6,57 m erreichte sie als Zwölfte und Letzte den Final, mit einem Zentimeter weniger wäre sie ausgeschieden gewesen. In Final steigerte sich Reese auf 7,01 m, gesprungen im zweiten Versuch. Damit gewann sie hauchdünn vor der Nigerianerin Blessing Okagbare, die auf 6,99 m kam. Bronze holte überraschend die Serbin Ivana Spanovic (6,82), die bislang auf der internationalen Bühne noch keine grossen Stricke zerrissen hatte.
Bereits ihren fünften WM-Titel, den dritten nach 2005 und 2007 über 10’000 m, sicherte sich in 30:43,35 die Äthiopierin Tirunesh Dibaba. Die dreifache Olympiasiegerin war auf der letzten Runde eine Klasse für sich und liess Gladys Cherone (Ken/30:45,17) und Belaynesh Oljira (Äth/30:46,98) keine Chance. Mit diesem Sieg verhinderte sie den dritten kenianischen Sieg hintereinander.
Im Diskuswerfen der Frauen hiess die logische Siegerin Sandra Perkovic. Die kroatische Olympiasiegerin, die heuer auch bei sämtlichen Starts in der Diamond League triumphiert hat, warf bei sämtlichen drei gültigen Versuchen weiter als ihre Konkurrentinnen. Ihr weitester Wurf landete bei 67,99 – die zweitplatzierte Französin Mélina Robert-Michon erreichte 66,28. Perkovac sicherte sich nach zwei Europameistertiteln auch erstmals WM-Gold.
Über 20 km Gehen zeichnete Alexander Iwanow für die erste Goldmedaille des Gastgebers verantwortlich. Der 20-Jährige profitierte allerdings davon, dass der Olympia-Zweite Erick Barrondo aus Guatemala, kurz vor dem Ziel in Führung liegend, disqualifiziert worden war. Iwanow siegte in 1:20:58 Stunden vor dem chinesischen Olympiasieger Chen Ding (1:21:09).