Die Ebola-Epidemie in Westafrika droht ausser Kontrolle zu geraten. Kuba geht mit gutem Beispiel voran und entsendet 165 Mediziner vor Ort. Die Schweiz stellt zur Bekämpfung des Virus ihrerseits zusätzliche zwei Millionen Franken zur Verfügung.
Die Hälfte des Betrags fliesst in ein Notfallprogramm von Médecins sans frontières Schweiz (MSF) im Norden Liberias. Die zweite Million geht an das Welternährungsprogramm (WFP), welches in Liberia, Guinea und Sierra Leone eine durch die Ebola-Epidemie ausgelöste Hungerkrise bekämpft.
Insgesamt stellt die Schweiz damit 3,65 Millionen Franken für die Bekämpfung der Ebola-Epidemie zur Verfügung. Zuvor hatte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) bereits 1,65 Millionen Franken dafür gesprochen.
Ausser Kontrolle
Die Zahl neuer Patienten steige viel schneller als die Kapazitäten zur Bewältigung der neuen Fälle, warnte die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, am Freitag an einer Medienkonferenz in Genf. Etwa 2300 Menschen sind laut der WHO bereits an der Krankheit gestorben, seitdem die ersten Fälle im März bekannt wurden. Es ist die schlimmste Ebola-Epidemie, seit das Virus 1976 entdeckt wurde.
Besonders betroffen sind Sierra Leone, Liberia und Guinea. Aber auch aus Nigeria und Senegal sind Fälle bekannt.
«Geld und Material sind wichtig, werden die Ebola-Epidemie aber nicht stoppen», sagte Chan. Derzeit sind nach Angaben der WHO etwa 170 ausländische Ärzte und Experten in den besonders betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone aktiv. Chan sagte, sie hoffe, weitere Länder würden dem Engagement Kubas folgen.