Ecclestone im Bestechungsprozess von Zeugin entlastet

Musste Formel-1-Boss Bernie Ecclestone beim Besitzerwechsel der Rennserie vor acht Jahren um sein Lebenswerk bangen? Eine Zeugin verneinte vor dem Landgericht in München diese Frage.

Bernie Ecclestone vor dem Landgericht in München. (Bild: SI)

Musste Formel-1-Boss Bernie Ecclestone beim Besitzerwechsel der Rennserie vor acht Jahren um sein Lebenswerk bangen? Eine Zeugin verneinte vor dem Landgericht in München diese Frage.

Im Bestechungsprozess gegen den 83-Jährigen setzte eine Zeugin am Dienstag mit ihrer Antwort der Anklage zu. «Ich glaube nicht, dass es jemals im Raum stand, Herrn Ecclestone abzusetzen», sagte die frühere juristische Beraterin der Bayerischen Landesbank (BayernLB). «Ich nehme an, es wäre auch nicht möglich gewesen.»

Damit stellte sie eine zentrale Annahme der Münchner Staatsanwaltschaft infrage. Denn diese geht davon aus, dass Ecclestone aus Angst vor seinem Jobverlust 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld an den früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky gezahlt hat. Der Banker hatte die Formel-1-Mehrheit, die früher der Landesbank gehörte, im Jahr 2006 an Ecclestones Wunschinvestor CVC verkauft. Der neue Besitzer liess Ecclestone bis heute im Amt – und genau das war aus Sicht der Anklage Ecclestones Kalkül bei der Millionenzahlung an den Banker.

Die Staatsanwaltschaft hat Ecclestone wegen Bestechung eines Amtsträgers in einem besonders schweren Fall angeklagt. Dafür sieht das Gesetz bis zu zehn Jahren Haft vor und somit doppelt so viel wie für die Bestechung im geschäftlichen Verkehr, für die in einem besonders schweren Fall höchstens fünf Jahre Haft drohen.

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