Economiesuisse-Präsident: Schweizerinnen statt Ausländer einstellen

Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer warnt vor einem Ja zur Zuwanderungsinitiative der SVP, über die am 9. Februar abgestimmt wird. Die durch Einwanderung entstehenden Probleme müssten innenpolitisch angegangen werden, etwa indem mehr Frauen berufstätig seien.

Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer (Archiv) (Bild: sda)

Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer warnt vor einem Ja zur Zuwanderungsinitiative der SVP, über die am 9. Februar abgestimmt wird. Die durch Einwanderung entstehenden Probleme müssten innenpolitisch angegangen werden, etwa indem mehr Frauen berufstätig seien.

«Wenn wir weniger Einwanderer wollen, müssen wir dafür sorgen, dass wir unser Arbeitskräftepotenzial im Inland besser ausschöpfen. Etwa indem mehr Frauen berufstätig sind», sagte Karrer in einem Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag». «Wenn mehr Schweizerinnen arbeiten, brauchen wir weniger Ausländer.»

Wiedereinstieg erleichtern

Weg zum Ziel ist für Karrer der erleichterte Wiedereinstieg von Frauen in den Arbeitsmarkt. Wichtig seien Betreuungsangebote für Kinder ausserhalb der Familie. Die Unternehmen förderten den Wiedereinstieg mit flexiblen Arbeitszeitmodellen.

Kontingente für die Einwanderung, wie sie die SVP mit ihrer Zuwanderungsinitiative fordert, sind für Karrer kein gangbarer Weg. «Ich glaube nicht, dass Beamte die richtige Einwandererzahl besser bestimmen können als der freie Markt und damit die Unternehmen.»

Laut Karrer hat die Wirtschaft in den vergangenen Jahren von der Einwanderung profitiert. Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf sei im vergangenen Jahrzehnt stärker gewachsen als im Jahrzehnt davor.

Blocher: Einzelne Bürger profitieren nicht

SVP-Vizepräsident und Nationalrat Christoph Blocher (ZH) stellt dies in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» in Abrede: «Trotz der guten Wirtschaftslage ist die Arbeitslosigkeit relativ hoch», sagte er.

Die Wirtschaft wachse zwar gesamthaft, aber nicht pro Kopf. Die einzelnen Bürger hätten von der Zuwanderung nicht profitiert. «Sie tragen aber die Lasten.»

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