Ecopop-Geschäftsführer Andreas Thommen wehrt sich gegen jüngst verbreitete Rassismus-Vorwürfe an die Adresse der Volksinitiative, die am 30. November an die Urne kommt. Es gehe den Initianten nicht um Überfremdung, sondern um Überbevölkerung.
Andreas Thommen, Geschäftsführer von Ecopop, will keine Fremdenfeindlichkeit in den eigenen Reihen. Bei der Volksinitiative, die am 30. November an die Urne kommt, gehe es um Überbevölkerung, nicht um Überfremdung.
«Es mag eine gewisse Attraktivität für fremdenfeindliche Wähler existieren, aber wir haben diese Leute nie gesucht», sagte Thommen in einem Interview in den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» vom Dienstag. Entsprechend äusserte er sich zu einer kolportierten Ecopop-Mitgliedschaft des Schweizer-Demokraten-Politikers Jean-Jacques Hegg: «Sollte das zutreffen, wird er meiner Einschätzung nach ausgeschlossen.»
Nicht auf Fremdenfeinde angewiesen
«Wir sind nicht auf Stimmen von Fremdenfeinden angewiesen», begründete der Grünen-Politiker Thommen. Es sei kein fremdenfeindliches Anliegen, gegen das Bevölkerungswachstum zu kämpfen. So habe sich Ecopop etwa nie dafür eingesetzt, dass die Geburtenrate in der Schweiz höher werde. «Wir möchten auch den Afrikanern ein würdiges Leben gönnen, indem sie ihre Geburtenrate senken.»
Den Rassismus-Vorwurf wieder aufgenommen hatte jüngst Balthasar Glättli, der Fraktionschef der Grünen im Nationalrat, im Buch «Die unheimlichen Ökologen» (Rotpunktverlag). Darin verweist er auf die Nähe der Bewegung zu Ansätzen der Eugenik, der «Lehre vom guten Erbe». Als «Birkenstock-Rassisten» hatte zuvor der St. Galler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel die Ecopop-Initianten bezeichnet. Dazu läuft ein Rechtsstreit.