Der westafrikanische Staatenbund ECOWAS dringt auf ein internationales Eingreifen in Mali. Das Land solle eine von der UNO unterstützte Militärintervention fordern, um den Norden des Landes von den Rebellen zurückzuerobern, teilte ECOWAS mit.
Gleichzeitig riefen die Präsidenten von sechs westafrikanischen Staaten nach einem Treffen in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit bis zum 31. Juli auf. Das Land solle nach dem Militärputsch im März so wieder auf den Weg zu einer verfassungsmässigen Ordnung gebracht werden.
Das Chaos nach dem Putsch hatte es den Tuareg-Rebellen und mehreren islamistischen Gruppen ermöglicht, die gesamte Nordhälfte Malis unter ihre Kontrolle zu bringen. Die islamistische Gruppierung Ansar Dine und die Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (MUJAO) wollen dort das islamische Recht der Scharia einführen.
Die Islamisten schockierten die Weltöffentlichkeit jüngst mit der Zerstörung von Kulturschätzen in der historischen Wüstenstadt Timbuktu.
An dem Treffen der ECOWAS mit Vertretern der malischen Zivilgesellschaft nahmen weder Malis Interimspräsident Dioncounda Traoré teil noch Regierungschef Cheick Modibo Diarra. Die malische Übergangsregierung wurde lediglich durch die Ministerin für afrikanische Integration, Rokia Traoré, vertreten.