Ecuador zeigt sich im Fall Assange gesprächsbereit

Trotz des Streits mit London über den Fall Assange ist Ecuador weiterhin zu Gesprächen mit der britischen Regierung bereit. Das sagte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa.

Rafael Correa winkt seinen Anhängern in Quito zu (Bild: sda)

Trotz des Streits mit London über den Fall Assange ist Ecuador weiterhin zu Gesprächen mit der britischen Regierung bereit. Das sagte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa.

Trotz der „Unverschämtheit Grossbritanniens und der groben und unannehmbaren Drohung“ wünsche er, die angespannte Lage um den in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchteten Wikileaks-Gründer Julian Assange im Dialog zu lösen, erklärte Correa vor der Presse in Guayaquil.

Auch bestehe weiterhin das Angebot Ecuadors, der schwedischen Staatsanwaltschaft Zugang zu Assange in der Londoner Botschaft des Andenlandes zu erlauben, um ihn wegen des Verdachts auf Sexualdelikte zu vernehmen, versicherte Correa.

Assange würde auf das von Quito gewährte Asyl verzichten und sich der schwedischen Justiz zur Verfügung stellen, falls er freies Geleit bekomme und Schweden seine Auslieferung an Drittländern ausschliesse. Andernfalls könne er auch unbefristet in der Botschaft bleiben.

Der Fernsehsender Ecuavisa berichtete am Dienstagabend (Ortszeit), Ecuadors Vizepräsident Lenín Moreno wolle am 28. August Assange im Botschaftsgebäude besuchen.

Assange hält sich seit mehr als zwei Monaten in der Londoner Botschaft Ecuadors auf, um seiner Auslieferung nach Schweden zu entgehen. Er befürchtet, von dort in die USA ausgeliefert zu werden.

In den USA droht ihm nach eigener Einschätzung eine Verurteilung wegen Geheimnisverrats. Diese kann nach US-Gesetzgebung maximal die Todesstrafe, aber auch lebenslange Haft nach sich ziehen. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte Zehntausende geheimer US-Depeschen veröffentlicht.

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