14 Jahre nach seinem Sturz ist der frühere ecuadorianische Präsident Jamil Mahuad wegen Korruptionsvergehen zu 12 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Quito verurteilte ihn am Donnerstag zu der Höchststrafe für die ihm zur Last gelegten Vergehen.
Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Mit dem Urteil werde der Anfang gemacht, um ein Kapitel in der ecuadorianischen Geschichte zu schliessen, sagte Richterin Ximena Vintimilla. Darauf hätten «alle Ecuadorianer» gewartet.
In dem Verfahren ging es um den Vorwurf persönlicher Bereicherung. Mahuad hatte als Präsident inmitten einer schweren Wirtschaftskrise, die letztlich zur Einführung des Dollar als Währung in Ecuador geführt hatte, Bankguthaben einfrieren lassen. Er selbst soll jedoch noch Geld abgehoben haben.
Mahuad war im Januar 2000 nach massiven Protesten indianischer Ureinwohner gestürzt worden. Er fand danach Zuflucht in den USA. Eine Rückkehr in sein Heimatland lehnt er bis heute ab. Erst zwei Tage vor der Verurteilung hatte Interpol einen internationalen Haftbefehl zur Auslieferung des Ex-Präsidenten ausgestellt.
Ecuadors jetziger Präsident Rafael Correa sprach Mahuad nach dem Urteil seine Anteilnahme aus. Er gehe davon aus, dass Mahuad keine «schlechten Absichten» gehegt habe, sondern das Geld entweder aus «Unwissenheit» abgehoben habe oder weil er von «schlechten Beratern manipuliert» worden sei.