Der frühere NSA-Mitarbeiter Edward Snowden will nach eigenen Angaben zurück in die USA. Das sagte er in einem Interview des US-Senders NBC, das am Mittwochabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde.
Ob ein Straferlass oder juristische Milde daheim möglich seien, könne Snowden nicht beantworten. Das müssten die Behörden oder die Öffentlichkeit entscheiden. Sein Visum in Russland laufe am 1. August aus und er werde eine Verlängerung beantragen.
Seine Flucht vor rund einem Jahr habe er allerdings nie in Russland beenden wollen, sondern er sei eigentlich auf dem Weg nach Lateinamerika gewesen, als die USA seinen Reisepass für ungültig erklärt hätten, sagte Snowden.
Ihm gehe es nicht um sein persönliches Schicksal, meinte Snowden weiter. Ihm sei vielmehr wichtig, dass die US-Geheimdienstprogramme reformiert würden. «Ich tue das, um meinem Land zu dienen.» Nur deshalb habe er seine Familie und sein bequemes Leben aufgegeben.
Kerry: Snowden soll sich der Justiz stellen
Er setzte sich zugleich gegen Kritiker zur Wehr, die seine Rolle bei der NSA in Frage stellen. Er sei «als Spion» ausgebildet worden und habe als Geheimagent im Ausland gearbeitet. «Wenn die Leute also sagen, dass ich nur ein unwichtiger Systemadministrator bin und nicht weiss, wovon ich spreche, ist das ein bisschen irreführend», fügte Snowden hinzu.
Er habe als «technischer Experte» für die US-Geheimdienste CIA und NSA sowie als Ausbilder beim Militärgeheimdienst DIA gearbeitet. «Ich habe eine Menge Geld verdient für einen Typen ohne Schulabschluss.»
In seinem Heimatland wird Snowden per Haftbefehl gesucht. US-Aussenminister John Kerry sagte, Snowden habe «sein Land verraten» und den USA schweren Schaden zugefügt. Er solle ein Mann sein und sich der US-Justiz stellen. Ähnlich äusserte sich die Nationale Sicherheitsberaterin von Präsident Obama, Susan Rice.