In Sachen Einhaltung von Lohn- und Arbeitsbedingungen wollen die Schweizer Bauunternehmer mit gutem Beispiel voran gehen. Mehrere Organisationen aus dem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe haben ein neues Kontrollsystem für Baustellen entwickelt.
Mit dem Informationssystem Allianz Bau (ISAB) könne bei Baustellenkontrollen die Einhaltung von Lohn- und Arbeitsbedingungen effizienter überprüft werden, teilte der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Freitag zum Auftakt des Tages der Bauwirtschaft in Genf mit. Die Impulse, ein solches System landesweit einzuführen, seien von den Sektionen Genf und Waadt ausgegangen.
Die Wirtschaft habe an Glaubwürdigkeit eingebüsst, wird SBV-Präsident Gian-Luca Lardi im Communiqué zitiert. Die Regeln müssen von allen eingehalten und der Wettbewerb fair ausgetragen werden, wie es weiter heisst. «Die Unternehmensführer müssen ihre Vorbildfunktion als zentralen Teil ihrer Aufgabe begreifen und sie entsprechend leben», so Lardi.
Rege Bautätigkeit in Genf
Wie rege die Bautätigkeit im Kanton Genf ist, umriss Pierre-Alain L’Hôte, der Präsident des Genfer Baumeisterverbands. In Genf seien im letzten Jahr 2095 neue Wohnungen gebaut worden, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch für das laufende Lahr sei das Baupotenzial beträchtlich.
Ausserdem führten zahlreiche Projekte internationaler Organisationen zu einem grossen Bauvolumen. «Drei Milliarden Franken werden allein in rund 15 UNO-Projekte investiert», schilderte L’Hôte. Im Infrastrukturbereich zählt der Kanton Genf auf die Flughafenerweiterung und den Bau der Bahnstrecke CEVA, welche die Bahnhöfe Cornavin und Annemasse verbinden wird.
Schwerpunkt des traditionellen Tages der Bauwirtschaft ist die Generalversammlung des SBV. Dieses Jahr findet der Anlass in der Palexpo Genf statt. Rund 500 Teilnehmende werden erwartet, darunter Antonio Hodgers, Mitglied des Genfer Regierungsrats.