Im Zuge des von der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) angekündigten Stellenabbaus kommt es zu 40 Entlassungen. Die Hälfte der Betroffenen soll jedoch anderswo unterkommen. Der Stromversorger, dem Preis- und Wettbewerbsdruck zu schaffen machen, hat am Dienstag Einzelheiten seines Effizienzprogramms bekanntgegeben.
Insgesamt rund 80 von 575 Stellen will die EBM in den kommenden drei Jahren streichen. 40 Stellen davon sollen über Pensionierungen und die Fluktuation, 40 jedoch mittels Kündigungen abgebaut werden. 20 von ihnen hätten aber konkrete Aussicht auf eine neue Anstellung bei anderen Betrieben, sagte EBM-CEO Conrad Ammann vor den Medien.
Ein Sozialplan, für den rund zwei Mio. Fr. vorgesehen sind, soll die Folgen abfedern. In erster Linie solle den Gekündigten zu einer neuen Stelle verholfen werden. Unter anderem verlängert die EBM die Kündigungsfristen, will in Härtefällen nach Einzellösungen suchen und bietet Unterstützung bei der Stellensuche sowie Beratung an.
Bisher sei indes noch keine Kündigung ausgesprochen worden, präzisierte Ammann. Das Personal sei in den letzten zwei Wochen über die Massnahmen informiert worden. Einbezogen seien auch das Kantonale Amt für Gewerbe, Industrie und Arbeit (KIGA) und die Personalverbände. Die Geschäftsleitung will im übrigen im Jahr des Stellenabbaus auf ihre Erfolgsbeteiligung verzichten.
Jährlich 20 Millionen
Der Stellenabbau ist Teil eines Effizienzprogramms, mit dem die EBM Kosten senken, aber auch Erträge steigern will. Der europaweite Druck auf die Strompreise aufgrund von Wirtschaftskrise und Energiewende, aber auch mögliche Absprünge von Grosskunden im Zuge der Marktliberalisierung bringen laut der EBM-Spitze erhebliche Ertragsminderungen.
Mit den vorgesehenen Massnahmen will das Unternehmen eine jährliche Verbesserung um rund 20 Mio. Fr. erreichen. Die Massnahmen beim Personal machen laut der EBM etwa ein Drittel aus. Zwei Drittel entfallen hingegen auf Kosten- und Einnahmenoptimierungen bei Produkten und Dienstleistungen und die Senkung von Beschaffungskosten.
Dabei hatte die EBM insgesamt zehn Potenzialfelder ausgemacht, bei denen sie Verbesserungsmöglichkeiten sieht. Diese reichen von der Straffung von Produkten und Dienstleistungen, dem Auslagern von Nicht-Kernaktivitäten oder der Vereinfachung von Prozessen bis zur Reduktion eigener Fördermittel für Solarstrom dank mehr Bundesgeldern.
Strategie forcieren
Forcieren will die EBM damit ihre seit Jahresanfang geltende neue Strategie, die unter anderem die Fokussierung aufs Energie-Kerngeschäft vorsieht. 2012 hat der Stromversorger wegen seiner Beteiligung am Alpiq-Konzern einen Jahresverlust von 139,7 Mio. Fr. verbucht. Der Umsatz stieg jedoch um 6 Prozent auf 374,3 Mio. Fr. und der Betriebsgewinn um knapp 36 Prozent auf 20,5 Mio. Franken.