Die ehemalige Abfalldeponie Rothacker in Walterswil SO belastet das Grundwasser und einen nahe gelegenen Bach. Das hat eine Untersuchung der Solothurner Umweltbehörden ergeben. Um die Gefährdung durch die Altlast beurteilen zu können, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Ein Einfluss der Deponie auf das Grundwasser und den Bach ist „deutlich erkennbar“, wie das kantonale Amt für Umwelt am Mittwoch mitteilte. Diverse Schadstoffe und Schadstoffgruppen kommen im Vergleich zu unbelasteten Verhältnissen in erhöhten Konzentrationen vor.
Bei einer privat genutzten Quelle konnten Einflüsse der Deponie nachgewiesen werden. Grenzwerte der Lebensmittelgesetzgebung wurden gemäss Amt für Umwelt jedoch nicht überschritten.
Der Schöpflerbach, der zu einem wesentlichen Teil von Grundwasser, aber auch durch Sickerwasser aus den Deponie-Drainagen gespiesen werde und nahe der Deponie verlaufe, zeige einen deutlichen Einfluss der Deponie. Er erfüllt nicht die Anforderungen an ein Fliessgewässer gemäss Gewässerschutzverordnung.
Umfangreiche Untersuchungen
Das Amt für Umwelt hatte im vergangenen Jahr die ehemalige Deponie für Industrie- und Gewerbeabfälle unter die Lupe genommen. So wurde unter anderem mit Hilfe eines Markierversuches ein hydrogeologisches Modell für das Umfeld der Deponie erstellt.
Damit sollte ein besseres Verständnis für die Fliessrichtungen und -wege des Grundwassers gewonnen werden. Zusätzlich wurden sechs Bohrungen zur Beurteilung des Grundwassers vorgenommen.
Aus diesen neuen sowie aus bereits bestehenden älteren Bohrungen, aus Quellen, Hangdrainagen und Sickerwasserleitungen und aus dem südlich der Deponie verlaufenden Schöpflerbach wurden in mehreren Kampagnen Wasserproben entnommen und auf Schadstoffe analysiert.
Um den Einfluss der Deponie abschliessend beurteilen zu können, sollen in diesem Jahr zusätzliche Untersuchungen vorgenommen werden. Wenn diese Ergebnisse vorliegen, will das Amt über Massnahmen zum Schutz der Umwelt treffen.
Sanierung wohl notwendig
Aus heutiger Sicht dürfte es sich dabei in erster Linie um technische Vorkehrungen handeln, hält das Amt fest. Es gehe darum, zu verhindern, dass kontaminiertes Sicker- und Grundwasser in den Schöpflerbach gelange.
Aufgrund der jüngsten Analysen gibt es gemäss Amt keine Hinweise, dass in der Deponie Rothacker „gefährliche Sonderabfälle“ abgelagert worden sind. Damit hätten sich die Ergebnisse der historischen Untersuchung bestätigt, wonach neben Kehrichtschlacke und Papierschlamm vor allem Bauschutt und Siedlungsabfälle deponiert worden seien.