Ehemalige Hewlett-Packard-Chefin Fiorina steigt in US-Wahlkampf ein

In den USA wächst der Zahl der republikanischen Bewerber um das Präsidentenamt. Der bekannte Neurochirurg Ben Carson kündigte am Sonntag seine Kandidatur an. Einen Tag später stieg auch die ehemalige Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina steigt ins Rennen ein.

Will US-Präsident werden: Mediziner Ben Carson (Archiv) (Bild: sda)

In den USA wächst der Zahl der republikanischen Bewerber um das Präsidentenamt. Der bekannte Neurochirurg Ben Carson kündigte am Sonntag seine Kandidatur an. Einen Tag später stieg auch die ehemalige Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina steigt ins Rennen ein.

«Ich denke, ich bin die Beste für den Job, weil ich verstehe, wie die Wirtschaft funktioniert», sagte sie dem TV-Sender ABC. Die 60-Jährige bemüht sich um die Nominierung der Republikaner.

Die aus Texas stammende Tochter eines Bundesrichters brach ihr Jura-Studium ab, machte aber noch zwei Abschlüsse in Wirtschaft und Naturwissenschaften. Von einem Job als Sekretärin in einer kleinen Immobilienfirma arbeitete sich Fiorina bis an die Spitze des Computerriesen HP hoch. Nachdem sie eine Übernahme des Konkurrenten Compaq gegen alle Bedenken durchgedrückt hatte und Finanzziele nicht erreichte, wurde sie 2005 schliesslich aus dem Chefsessel gedrängt.

Unter Republikanern ist Fiorina keine Unbekannte. 2008 beriet sie Senator John McCain in dessen Präsidentschaftswahlkampf und bewarb sich 2010 erfolglos als Senatorin für Kalifornien.

Tea-Party-Mann kandidiert

Am Sonntagabend (Ortszeit) hatte auch der Neurochirurg Ben Carson seine Kandidatur angekündigt. Der Afroamerikaner kommt aus sehr armen Verhältnissen, gilt als Pionier der operativen Trennung Siamesischer Zwillinge und ist ein äusserst konservativer Tea-Party-Mann.

Er hab sich dazu entschlossen, nachdem ihn viele Menschen dazu ermutigt hätten, obwohl er ein politischer Neuling sei, sagte der 63-Jährige in einem Interview des Senders WPEC-TV. Carson ist der erste Afroamerikaner unter den nunmehr vier Kandidaten der Republikaner für die Wahl im November 2016 und gilt als Liebling der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung der Partei.

Er tritt für niedrige Steuern und gegen die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama ein. Offiziell will er seine Kandidatur am Montag erklären.

Bisher vier Kandidierende

Weltweite berühmt wurde Carson mit der ersten erfolgreichen Trennungsoperation an siamesischen Zwillingen, die am Kopf zusammengewachsen waren. Neben ihm bewerben sich bislang die Senatoren Marco Rubio, Ted Cruz und Rand Paul um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bei der Wahl im November 2016.

Als weiterer Kandidat gilt vor allem der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, Bruder des ehemaligen Präsidenten George W. Bush. Bei Obamas Demokraten gilt Ex-Aussenministerin Hillary Clinton als Favoritin.

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