Wie sollen sich Wanderer und Biker verhalten, die einem Herdenschutzhund begegnen? Neue Schilder liefern dazu nützliche Tipps. Es handelt sich dabei um ausrangierte und umfunktionierte Postauto-Haltestellenschilder.
Herdenschutzhunde schützen Schaf- oder Ziegenherden vor Raubtierangriffen. Vor allem Wölfe müssen abgewehrt werden, manchmal auch Luchse oder Bären. In den Schweizer Alpen sind rund 200 solche Hunde im Einsatz, wie Agridea am Dienstag mitteilte. Die Vereinigung führt im Auftrag des Bundes das nationale Herdenschutzprogramm durch.
Damit Begegnungen zwischen Hunden und Ausflüglern ohne Zwischenfälle verlaufen, werden die Hunde im Umgang mit fremden Menschen geschult. Doch auch die Menschen müssen gewisse Regeln beachten. Um die Ausflügler dabei zu unterstützen, stellt Agridea «Besucherlenkungstafeln» auf.
Mittels Karten und Texten informieren die Schilder darüber, wo die Wanderer auf Herden stossen können, die durch Hunde geschützt werden, und wie sie sich auf solche Situationen einstellen können. Sie schlagen auch Alternativrouten vor, um Konflikte mit Herdenschutzhunden zu verhindern. Die Tafeln werden an Ausgangspunkten für Wanderungen und Bikerouten platziert.
Nicht ganz billig
Diese Schilder sind nicht ganz billig: Je ungefähr 350 Franken würde alleine ein Rahmen kosten. Um die Materialkosten von mehreren zehntausend Franken tief halten zu können, hat PostAuto Schweiz AG dem Herdenschutz ausgemusterte Postauto-Haltestellenschilder gratis zur Verfügung gestellt. Diese wären sonst entsorgt oder an ausländische Transportunternehmen weiterverkauft worden.
Die Hinweisschilder sollen in diesem Sommer und in den kommenden Jahren aufgestellt werden. Geplant sind mehrere hundert Tafeln.