Ehemaliger Gaddafi-Gegner als Parlamentspräsident in Libyen gewählt

Die neu gebildete Nationalversammlung in Libyen hat den früheren Oppositionsführer Mohammed al-Megarif zum Parlamentspräsidenten gewählt. Megarif gewann die Wahl ins derzeit höchste Amt Libyens am frühen Freitagmorgen in Tripolis gegen einen anderen Oppositionspolitiker, Ali Sidan.

Der neue libysche Parlamentspräsident Mohammed al-Megarif (Bild: sda)

Die neu gebildete Nationalversammlung in Libyen hat den früheren Oppositionsführer Mohammed al-Megarif zum Parlamentspräsidenten gewählt. Megarif gewann die Wahl ins derzeit höchste Amt Libyens am frühen Freitagmorgen in Tripolis gegen einen anderen Oppositionspolitiker, Ali Sidan.

Für Megarif votierten bei der live im Fernsehen übertragenen Abstimmung 113 der insgesamt 200 Abgeordneten der Nationalversammlung. Auf Ali Sidan entfielen 85 Stimmen.

Beide sind ehemalige Diplomaten, die seit den 80er-Jahren im Exil lebten. Megarif war ein führender Kopf der ältesten Oppositionsbewegung des Landes, der Nationalen Front für die Rettung Libyens, die mehrere Versuche unternahm, den langjährigen Machthaber Muammar al-Gaddafi zu stürzen.

Megarif folgt dem Vorsitzenden des scheidenden Übergangsrats, Mustafa Abdul Dschalil. Das Gremium hatte am Mittwoch seine Befugnisse an die im Juli gewählte Nationalversammlung abgetreten. Der friedliche Machttransfer gilt als eine der wichtigsten Etappen bei der Demokratisierung des nordafrikanischen Landes.

Neue Regierung bestimmen

Seit dem Sieg der Aufständischen über Gaddafi hatte der Übergangsrat das Land regiert. Der in Folge des Volksaufstandes vor knapp einem Jahr gestürzte und auf der Flucht getötete Gaddafi war 1969 in einem unblutigen Putsch gegen König Idris an die Macht gekommen.

Die Nationalversammlung soll nun des weiteren eine neue Regierung bestimmen, die das Land bis zur Verabschiedung einer Verfassung und einer erneuten Parlamentswahl führen soll.

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