Ehemaliger Leiter von Zürcher Theaterhaus Gessnerallee ist tot

Niels Ewerbeck, bis vor kurzem Leiter des Zürcher Theaterhauses Gessnerallee, ist tot. Der 50-Jährige wurde leblos in seiner Wohnung gefunden, wie die Polizei einen Bericht der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag bestätigte.

Der verstorbene Intendant Nils Ewerbeck (Archiv) (Bild: sda)

Niels Ewerbeck, bis vor kurzem Leiter des Zürcher Theaterhauses Gessnerallee, ist tot. Der 50-Jährige wurde leblos in seiner Wohnung gefunden, wie die Polizei einen Bericht der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag bestätigte.

Gemäss „Bild“ deutet nichts auf ein Fremdverschulden hin. Die Ermittler gingen von einem Suizid aus, hiess es. Die Polizei machte zu den Todesumständen keine Angaben.

Von 2004 bis Ende 2011 hatte Ewerbeck das Theaterhaus Gessnerallee in Zürich geleitet. Er löste damals die Co-Leiter Jean Grädel und Armin Kerber ab. Dass man Ewerbeck mit deren Nachfolge betraute, wurde mit seinen „ausgezeichneten internationalen Kontakten und Szenekenntnissen“ im freien Theaterschaffen begründet.

Vor seiner Berufung nach Zürich hatte Ewerbeck ein paar Jahre das Forum Freies Theater in Düsseldorf geleitet. Dieses hatte er innert kurzer Zeit zu einem der massgeblichen Häuser in Deutschland gemacht.

Lehre im Kunsthandel

Ewerbeck wurde 1962 in Köln geboren. Nach einer Lehre im Kunsthandel studierte er in Köln, Siena und Wien Kunstgeschichte und Kulturmanagement. Zunächst arbeitete er im Museums- und Ausstellungsbereich. 1994 wandte er sich dem Theater zu.

Anfang 2012 übernahm Ewerbeck die Leitung des renommierten Frankfurter Künstlerhauses Mousonturm. Er löste dort Intendant Dieter Buroch ab, der Ende 2011 in den Ruhestand wechselte.

In den kurzen Monaten bis zu seinem Tod konnte er sich allerdings wenig einbringen. Wie er im September 2011 in einem Interview mit der „Zeit“ sagte, stand von Januar bis September 2012 ein Umbau des Mousonturms an.

Nach der Wiedereröffnung wollte Ewerbeck auf zeitgenössischen Tanz und Performance setzen sowie auf „jenen Teil experimenteller Theaterarbeit, bei der neben dem gesprochenen Wort Körper, Bewegung und Raum im Mittelpunkt stehen“. Er hoffte, damit Diskussionen auslösen zu können, welche sich „in die Gesellschaft übertragen“.

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