Ehemaliger UBS-Banker in den USA verurteilt

Ein ehemaliger Banker der UBS ist von einem Gericht in Miami wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung verurteilt worden. Die Bewährungszeit wurde auf fünf Jahre angelegt. Sollte der Verurteilte in dieser Zeit gegen die Auflagen verstossen, droht ihm eine Haftstrafe.

Der Banker hat für einen Kunden eine halbe Million Dollar an die Basler Kantonalbank verschoben (Symbolbild) (Bild: sda)

Ein ehemaliger Banker der UBS ist von einem Gericht in Miami wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung verurteilt worden. Die Bewährungszeit wurde auf fünf Jahre angelegt. Sollte der Verurteilte in dieser Zeit gegen die Auflagen verstossen, droht ihm eine Haftstrafe.

Der Schweizer hatte geholfen, Vermögen vor dem Fiskus zu verstecken, kooperierte nach seiner Verhaftung aber mit den US-Behörden. Er arbeitete von 1995 bis 2008 für die UBS. Im November 2010 war der Anlageberater in Miami verhaftet worden als er einen Kunden traf, der heimlich bereits mit den US-Steuerbehörden kooperierte und das Gespräch aufzeichnete.

Der Kunde hatte dem Banker gesagt, er wolle sich bei der Steuerbehörde IRS melden. Der ehemalige UBS-Banker habe aber abgeraten und stattdessen einen Transfer der fraglichen 445’000 Dollar via UBS zur Basler Kantonalbank vorgeschlagen.

Mildernde Umstände

Der 45-Jährige hätte für seine Vergehen maximal mit 16 Monaten Gefängnis bestraft werden können. Er plädierte selber auf schuldig. Laut Gerichtsunterlagen, aus welchen die Nachrichtenagentur Reuters zitierte, wurden als mildernde Umstände gewertet, dass der Verurteilte Namen von anderen, mutmasslich ebenfalls fehlbaren Bankern offenlegte und sich an Gesprächen mit Kunden beteiligte, die aufgezeichnet wurden.

Seine Zusammenarbeit führte zu weiteren Anklagen gegen zwei andere ehemalige UBS-Banker, die ihren Kunden bei der Steuerflucht geholfen haben sollen. Er habe den US-Behörden zu entscheidenden Einsichten über Banker und Schweizer Institute verholfen, die Offshore-Bankdienstleistungen anboten. Falls nötig, werde er weiter mit den US-Behörden zusammenarbeiten, hiess es.

Schlüsselerkenntnisse zu Kantonalbanken

Ihm seien auch erste Schlüssel-Erkenntnisse über die Rolle von Schweizer Kantonalbanken im Zusammenhang mit Auslandskonten amerikanischer Steuersünder zu verdanken.

Inzwischen führen die US-Behörden in dieser Sache Untersuchungen gegen elf Banken. Parallel dazu verhandelt die Schweiz mit der amerikanischen Steuerbehörde und dem Justizministerium über eine pauschale Lösung für alle anstehenden Fälle.

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