Der der Korruption beschuldigte ehemals reichste Mann Brasiliens, der Unternehmer Eike Batista, ist am Montag verhaftet worden. Der Deutsch-Brasilianer landete von New York kommend in Rio de Janeiro, wo er sich den Behörden stellte.
Ein Polizeifahrzeug wartete schon auf der Landebahn, als der 60-Jährige aus dem Flugzeug stieg.
Die brasilianische Justiz wirft dem Ex-Milliardär vor, dem früheren Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sergio Cabral, Schmiergelder in Höhe von 16,5 Millionen Dollar gezahlt zu haben. Cabral sitzt seit Oktober in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen gegen Batista sind Teil des Korruptionsskandals um den staatlichen Ölkonzern Petrobras, in den zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft verwickelt sind.
Die brasilianische Polizei hatte Batista am Donnerstag in dessen Haus in Rio verhaften wollen, doch befand er sich nach Angaben seines Anwaltes aus beruflichen Gründen in New York. Obwohl Batista seine Absicht zur Rückkehr nach Rio de Janeiro bekundete, stellten die Behörden einen internationalen Haftbefehl aus.
Der 60-Jährige soll nun in dem überfüllten Gefängnis Ary Franco im Norden von Rio eingesperrt werden. Ob er dort einen Sonderstatus erhält, war zunächst unklar. Nach brasilianischem Recht werden Häftlinge mit höherem Bildungsabschluss von den anderen Insassen getrennt – Batista verfügt allerdings über kein Diplom.
In der «Forbes»-Liste des Jahres 2012 hatte Batista Platz sieben der reichsten Menschen der Welt belegt, doch im Jahr darauf brach sein Unternehmensimperium wegen der Pleite der Ölfirma OGX zusammen.