Familiendrama in Unterseen im Berner Oberland: Bei einem mutmasslichen Gewaltdelikt sind am frühen Samstagmorgen ein Ehepaar und ein naher Verwandter der Frau getötet worden. Hinweise auf eine Beteiligung Dritter liegen der Polizei nicht vor.
Die Tat geschah in einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus an der Beatenbergstrasse in einem ruhigen Wohnquartier in Unterseen, einem 5000-Seelen-Dorf zwischen Thuner- und Brienzersee. Um 05.15 Uhr war die Polizei nach eigenen Angaben alarmiert worden. Kurz darauf fand sie in der Wohnung zwei schwerverletzte Männer und eine schwerverletzte Frau auf.
Die Frau und einer der Männer – laut der Kantonspolizei Bern ein Ehepaar – erlagen ihren Verletzungen trotz Reanimationsversuchen noch vor Ort. Der zweite Mann – ein naher Verwandter der Frau – griff die Polizisten trotz seiner schweren Verletzungen an. Er konnte jedoch festgehalten und mit einem Helikopter der Rega ins Spital gebracht werden. Dort verstarb er kurze Zeit später ebenfalls.
«Es liegen konkrete Hinweise zu den Identitäten der Verstorbenen vor, die formelle Identifikation steht indes noch aus», schreibt die Polizei in einer Mitteilung vom Nachmittag. Zum jetzigen Zeitpunkt müsse von einem Gewaltdelikt ausgegangen werden, Hinweise auf eine Beteiligung Dritter lägen aktuell keine vor.
Gartensitzplatz mit Planen verdeckt
Die Strafverfolgungsbehörden haben unter Leitung der Regionalen Staatsanwaltschaft Oberland sowie unter Beizug verschiedener Spezialdienste umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Diese sind noch in Gang. Das Haus wurde grossräumig abgesperrt, wie ein Fotograf der Agentur Keystone am frühen Nachmittag berichtete. Es befänden sich nur wenige Schaulustige vor Ort, die Lage sei ruhig.
Die Polizei hat einen Sichtschutz installiert, um Blicke auf den Tatort zu verhindern. Der Vorfall habe wohl in der Parterrewohnung stattgefunden. Die Sicht auf den Gartensitzplatz ist mit Planen verdeckt.
Zur Betreuung von mehreren Personen vor Ort wurde laut der Polizei das Careteam des Kantons Bern aufgeboten. Zudem standen mehrere Rettungsteams mit Ambulanzen sowie die Rega im Einsatz.