Die weltbesten Badminton-Spieler machen wieder Halt in Basel. An den Swiss Open kämpft die Elite um wichtige Punkte im Rennen um einen Platz an den Olympischen Spielen. Und der Publikumsliebling Peter Gade wird letztmals in Basel auftreten.
Die weltbesten Badmintonspieler sind in dieser Woche bei der Swiss Open in der Basler St. Jakobshalle am Start, die heute mit der Qualifikation begonnen hat und am Sonntag mit den Finalspielen endet. Basel ist die letzte Station in Europa, bei der sich die Spieler für die Olympischen Spiele in London qualifizieren können.
In der vergangenen Jahren mussten die Veranstalter des Grand-Prix-Gold-Turniers immer wieder bangen, ob ihnen die Topstars kurzfristig doch noch vom Tableau springen und sich nach den immer im Vorfeld terminierten All-England Championships eine Pause gönnen wollen. In diesem Jahr ist das nicht der Fall, denn viele der Weltklassespieler haben hier die letzte Chance auf europäischem Boden, wichtige Weltranglistenpunkte zu sammeln, um sich für Olympia und die Weltmeisterschaft zu qualifizieren.
Die Nummer 1 muss verletzt absagen
Nur Verletzungspech beschert den Swiss Open auch diesmal kurzfristige Absagen. Ein Hochkaräter musste bereits vor Turnierbeginn gestrichen werden: Der Weltranglistenerste Lee Chong Wei hat sich im Final der All England verletzt, musste im zweiten Satz gegen den Weltranglistenzweiten Lin Dan aufgeben und daraufhin auch seine Meldung für Basel zurückziehen.
Trotzdem können sich die Badmintonfans aus der Schweiz, Süddeutschland und Frankreich wieder auf die Publikumslieblinge der vergangenen Jahre freuen, vor allem auf den Dänen Peter Gade, für den wahrscheinlich mehrere Abschiedsplakate gebastelt werden.
Das Online-Magazin «Badzine» will sogar die schönsten «Peter-Gade-Abschiedsaktionen» in Basel prämieren. Der erfolgreichste europäische Badmintonspieler der vergangenen Jahre ist auf seiner Abschiedstournee, wird seine Karriere in diesem Jahr beenden und hofft, dass sein letzter Auftritt in Basel einen würdigeren Rahmen findet als zuletzt in Birmingham. Bei den All England verlor er um 3 Uhr nachts vor leerer Halle in der ersten Runde gegen den Engländer Rajiv Ouseph.
Ein Schwede im Fokus
In der St. Jakobhalle wird Gade, der allerdings durch eine Fussverletzung gehandicapt ins Turnier geht, wieder mehr in den Fokus rücken. Und das liegt nicht nur an der Wertschätzung für den 35-Jährigen, sondern auch an der neu installierten Beleuchtung. «Ich hoffe, dass die Zuschauer positiv überrascht sein werden», sagte OK-Präsident Christian Wackernagel. Die Halle wurde mit einer neuen Feldbeleuchtung ausgerüstet, so dass die Zuschauer künftig im Halbdunkeln sitzen und die Athleten noch stärker als bisher im Mittelpunkt stehen.
Das wird den Schweizer Spielern auch diesmal wieder nur kurz vergönnt sein. Christian Boesiger würde bei einem Erstrundensieg auf den an Zwei gesetzten Chinesen Long Chen treffen, im Frauen-Einzel muss Jeanine Cigognini in der ersten Runde gleich gegen die an Vier gesetzte Chinesin Yanjiao Jiang antreten. «Leider haben die Schweizer kein Losglück gehabt», bedauerte Wackernagel, der weiterhin darauf hofft die Swiss Open durch einen Star aus dem eigenen Land noch attraktiver zu machen: «Jede Sportart braucht ein Aushängeschild. Das öffnet die Türen bei Sponsoren, Medien und Publikumsinteresse.»
Von einem solchen Aushängeschild kann das Schweizer Badminton bislang nur träumen. Die Swiss Open werden auch in diesem Jahr wieder von den asiatischen Spielern dominiert werden. Und jeder Europäer, der es schafft diese Phalanx zu durchbrechen, wird in Basel gefeiert werden als käme er aus dem eigenen Land.