Eine Tasse Café crème kostet im Deutschschweizer Schnitt erstmals über 4 Franken. Im laufenden Jahr haben deutlich mehr Cafés und Bistros aufgeschlagen als im Vorjahr, was laut der Branche auf die Sozialkosten und die sei Jahresbeginn höhere Mehrwertsteuer zurückgeht.
Zahlte der Gast im Vorjahr noch 3,95 Fr. für einen „Kafi“, legte der Preis 2011 auf 4,04 Fr. zu. Der Branchenverband Cafetiersuisse hat 350 Betriebe nach ihren Café-Preisen befragt und die Ergebnisse der seit 24 Jahren bestehenden Umfrage am Montag vorgestellt.
48 Prozent der Cafés, Bistros oder Bäckereien mit Kaffeeverkauf erhöhten den Preis für das Heissgetränk um 10 bis 20 Rappen. In 6 Prozent der Betriebe schlug der Preis um 30 Rappen auf, was laut Cafetiersuisse meistens mit einem Wechsel des Inhabers oder Pächters oder einer Renovation der Gaststätte zu tun hatte.
Teuerster Kaffee in Zürich
Dass die Preiserhöhungen 2011 deutlicher ausgefallen sind als in den Vorjahren, zeigt der Vergleich zu 2010: Vor einem Jahr waren es nur 30 Prozent der Betriebe gewesen, in denen eine Tasse Café crème teurer wurde, wie die Präsidentin des Branchenverbands, Johanna Bartholdi, in Zürich vor den Medien erläuterte.
Am meisten kostet 2011 ein Kaffee wie schon in den Vorjahren in der Stadt Zürich, wo der Durchschnittspreis pro Tasse von 4,18 auf 4,27 anstieg. Am günstigsten bestellt man nach wie vor im Kanton Bern, wo die Tasse aktuell 3,84 Fr. kostet, nach 3,73 Fr. im Vorjahr.
Den höchsten Preis für eine Tasse ermittelte Cafetiersuisse für das laufende Jahr bei 5,30 Franken, und zwar im bekannt teuren Zürich. Am günstigsten ist der Kaffeegenuss im Kanton Bern und in der Ostschweiz, wo man das populäre Getränk mit einem Kaffeerähmchen in einigen Gaststätten noch für 3,40 Fr. bestellen kann.
Höhere Kosten für Cafetiers
Für die Schweizer, die nach den Finnen und den Norwegern die drittbesten Kaffeetrinker Europas sind, könnte die Tasse Kaffee aber weiterhin teurer werden. Anfang 2012, respektive mit Beginn der Sommersaison, werden die Mindestlöhne im Gastgewerbe von 3850 Fr. auf 4100 Fr. erhöht und generell ein 13. Monatslohn eingeführt.