Ein denkwürdiges Qualifying für Sauber und Mercedes

Sauber-Fahrer Kamui Kobayashi wird am Sonntag in Schanghai vom 3. Startplatz aus zum Grand Prix von China antreten. Die erste Reihe besetzt das Mercedes-Team mit Rosberg und Schumacher.

Glanzvolle Qualifying-Leistung: Kamui Kobayashi (Bild: sda)

Sauber-Fahrer Kamui Kobayashi wird am Sonntag in Schanghai vom 3. Startplatz aus zum Grand Prix von China antreten. Die erste Reihe besetzt das Mercedes-Team mit Rosberg und Schumacher.

Das wird Teamchef Peter Sauber daheim vor dem Fernseher mächtig gefreut haben: Im Qualifying zum GP von China stiessen erstmals in dieser Saison beide Autos in den letzten Durchgang der besten zehn vor. Und Kamui Kobayashi stellte dann auch noch die viertbeste Zeit auf. Weil Lewis Hamilton wegen seines Getriebewechsels vom 2. auf den 7. Startplatz strafversetzt wird, darf der Japaner sogar von der drittbesten Position losfahren.

Auch Sergio Perez, der Überraschungszweite von Malaysia, gelang eine sehr gute Leistung. Der Mexikaner nimmt in der Startaufstellung als Achter den Platz neben Hamilton ein.

Sowohl Kobayashi als auch Perez waren im Qualifying so gut wie noch nie in ihrer Karriere. Sauber egalisierte seine besten Mannschaftsresultate als eigenständiges Team (ohne BMW). 2004 in China (Fisichella/Massa) und 2003 in Australien (Frentzen/Heidfeld) waren die addierten Startplätze 4 und 7 gleich gut. Jean Alesi fuhr 1998 und 1999 je einen 2. Startplatz heraus, schied dann aber beide Male aus.

Zu den Profiteuren von dessen Rückstufung gehört auch Mercedes. Neben Pole-Setter Nico Rosberg rutscht Michael Schumacher für Hamilton in die erste Startreihe nach. Dabei ist allein schon die Pole-Position eine Premiere – für den Fahrer und für die Marke mit dem Stern in der aktuellen Ära als Werksteam. Letztmals stand 1955 ein „echter“ Silberpfeil auf dem besten Startplatz.

Der dritte deutsche Tenor, Sebastian Vettel, musste sich mit Platz 11 bescheiden. Beim Weltmeister war der Wurm drin. Im Gegensatz zu Teamkollege Mark Webber (6.) setzte Vettel auf eine ältere Heckpartie – ohne den erhofften Erfolg.

Der 9. Startplatz von WM-Leader Fernando Alonso deckt sich angesichts der Probleme von Ferrari mit den bescheidenen Erwartungen. Felipe Massa verpasste das Top-Ten-Qualifying als Zwölfter. Dafür brachte Lotus-Renault sowohl Kimi Räikkönen (4. Startplatz) als auch den Genfer Romain Grosjean (10.) unter die ersten zehn.

Das Rennen verspricht spannend zu werden. Da Mercedes in den Rennen bisher nicht an die starken Qualifying-Leistungen anknüpfen konnte und erst einen Punkt gewonnen hat, wird Jenson Button im bisher überzeugenden McLaren trotz Startplatz 5 besonders zu beachten sein.

Schanghai. Grand Prix von China. Startaufstellung: 1 Nico Rosberg (De), Mercedes. 2 Michael Schumacher (De), Mercedes. 3 Kamui Kobayashi (Jap), Sauber-Ferrari. 4 Kimi Räikkönen (Fi), Lotus-Renault. 5 Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes. 6 Mark Webber (Au), Red Bull-Renault. 7* Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes. 8 Sergio Perez (Mex), Sauber-Ferrari. 9 Fernando Alonso (Sp), Ferrari. 10 Romain Grosjean (Fr/Sz), Lotus-Renault.

Nach dem zweiten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 11 Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault. 12 Felipe Massa (Br), Ferrari. 13 Pastor Maldonado (Ven), Williams-Renault. 14 Bruno Senna (Br), Williams-Renault. 15 Paul di Resta (Gb), Force India-Mercedes. 16 Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes. 17 Daniel Ricciardo (Au), Toro Rosso-Ferrari.

Nach dem ersten Teil des Qualifyings ausgeschieden: 18 Jean-Eric Vergne (Fr), Toro Rosso-Ferrari. 19 Heikki Kovalainen (Fi), Caterham-Renault. 20 Witali Petrow (Russ), Caterham-Renault. 21 Timo Glock (De), Marussia-Cosworth. 22 Charles Pic (Fr), Marussia-Cosworth. 23 Pedro de la Rosa (Sp), HRT-Cosworth. 24 Narain Karthikeyan (Ind), HRT-Cosworth. – * = Rückversetzung um 5 Plätze (Getriebewechsel).

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