Der Dezember hatte zwei Gesichter: ein schneereiches und ein frühlingshaftes. Bis zur Monatsmitte zeigte sich die Schweiz in weissem Kleid. Danach setzten Regen und Föhn ein, die gemeinsam für grüne Weihnachten sorgten und die Temperaturen auf über 20 Grad trieben.
Schnee- und Föhntage zusammengerechnet, ergab sich für den diesjährigen Dezember eine Monatstemperatur, die rund ein Grad über dem Durchschnittswert der Jahre 1961 bis 1990 lag.
Auf der Alpennordseite fiel mit bis zu 230 Prozent des Normalwerts ausserordentlich viel Schnee und Regen, wie Meteo Schweiz am Freitag im neuesten Klimabulletin mitteilte.
Die starken Schneefälle in den ersten zwei Dezemberwochen führten vielerorts zu langjährigen Höchstständen: In Meiringen BE auf 589 Metern über Meer erreichte die Schneedecke am 11.
Dezember eine Höhe von 58 Zentimetern. Das war der höchste Wert seit Messbeginn im Jahr 1958. In Glarus auf 517 Metern über Meer war die weisse Pracht am gleichen Tag gar 70 Zentimeter hoch.
Bis 20 Grad an Heiligabend
Die Temperaturen waren in der ersten Monatshälfte ebenfalls winterlich. In den höheren Alpenlagen wurden rund sechs Grad weniger gemessen als im Durchschnitt von 1961 bis 1990.
Nirgends sank das Quecksilber im Thermometer dabei so tief wie in Ulrichen VS im Obergoms in der Nacht auf den 12. Dezember: Eisige -26,8 Grad wurden dort gemessen.
In den Alpentälern sorgte ab dem 14. Dezember dann der Föhn dafür, dass die Temperaturen teilweise bis auf 15 Grad anstiegen. Noch wärmer wurde es an den Tagen um Weihnachten, und zwar auch im Mittelland.
Am Nachmittag vor Heiligabend etwa mass SRF Meteo in Reigoldswil im Oberbaselbiet sagenhafte 20,9 Grad. Meteomedia seinerseits sprach vom wärmsten Heiligabend seit 35 Jahren.