Ein Drittel aller Firmengründer in der Schweiz sind Ausländer

Ein Drittel aller Firmengründer in der Schweiz sind Ausländer. Die meisten ausländischen Firmengründer kommen aus Deutschland, vor Italien und Frankreich, wie aus einer Studie der Wirtschaftsinformationsfirma Bisnode D&B hervorgeht.

In Genf gründen Ausländer mehr als die Hälfte aller Firmen (Bild: sda)

Ein Drittel aller Firmengründer in der Schweiz sind Ausländer. Die meisten ausländischen Firmengründer kommen aus Deutschland, vor Italien und Frankreich, wie aus einer Studie der Wirtschaftsinformationsfirma Bisnode D&B hervorgeht.

Die Hälfte aller ausländischen Firmengründer stammen aus den Nachbarländern. An der Spitze lagen die Deutschen, die 6,5 Prozent der Firmengründer ausmachen. Dicht darauf folgen Italiener (6,3 Prozent) vor den Franzosen (4 Prozent), wie aus der Studie hervorgeht, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Mit grossem Abstand folgen die Portugiesen (1,5 Prozent), Kosovaren (1,3 Prozent), Türken (1,1 Prozent) und Briten (1 Prozent). Alle anderen Nationen machen jeweils weniger als ein Prozent der Firmengründer aus. Die Österreicher liegen mit 0,9 Prozent auf Platz 8 der Rangliste.

Genf an der Spitze

Den grössten Anteil ausländischer Firmengründer haben die Kantone Genf, Tessin, Basel, Zug und Waadt. In Genf gründen Ausländer sogar mehr als die Hälfte aller Firmen (50,4 Prozent). Im Tessin sind es 47,8 Prozent, in Basel 43,5 Prozent. Dies widerspiegele offenbar ein Stück weit den hohen Ausländerbestand in der Wohnbevölkerung, der in diesen Kantonen schweizweit am höchsten ist, hiess es.

Besonders wenige ausländische Gründer gibt es in den Kantonen Uri (14,7 Prozent), Bern und Glarus (je 17,8 Prozent). «Diese drei Kantone haben keinen direkten Grenzkontakt zum Ausland und zeichnen sich durch eher ländliche Strukturen sowie durch eine gewisse geografische Distanz zu den wirtschaftlichen und kulturellen Zentren der Schweiz aus», schreibt Bisnode D&B.

Der attraktivste Kanton für Neugründungen durch Deutsche war Nidwalden, wo sie 16 Prozent der Gründer ausmachten. Auch Thurgau (15,1 Prozent) , Schaffhausen (14,6 Prozent), Zug (14,5 Prozent) und Basel (14,1 Prozent) haben einen hohen Anteil an deutschen Firmengründern. Demgegenüber ist die Westschweiz und das Tessin offenbar besonders unattraktiv für Deutsche.

Italiener vor allem im Tessin

Die meisten Italiener gründen ihre Firmen im Tessin, wo sie 41 Prozent der Gründer ausmachen. Auch in Graubünden ist der Anteil Italiener vergleichsweise hoch (9,5 Prozent). Kaum italienische Firmengründer gibt es in der Innerschweiz.

Die Franzosen gründen ihre Unternehmen vor allem in der Westschweiz. Kaum französische Gründer gibt es in Thurgau, Graubünden, Aargau, St. Gallen und Appenzell Innerrhoden.

Insgesamt wurden in der Schweiz im vergangenen Jahr 36’187 Unternehmen als Einzelfirma, Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder Aktiengesellschaft ins Handelsregister eingetragen. Hinter diesen Neugründungen standen 55’478 Personen. Davon hatten 32,9 Prozent einen ausländischen Pass.

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