Ein Drittel der jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren erleidet Gewalt, die vom Ehemann oder vom Partner ausgeht. Weltweit werden nach UNO-Angaben fast die Hälfte der Mädchen unter 15 Jahren Opfer von sexuellen Übergriffen.
Anlässlich des Internationalen Tages zur Eliminierung der Gewalt gegen Frauen am 25. November appellierte die Interparlamentarische Union (UIP) am Montag an die Parlamente in aller Welt, dass sie Gesetze erlassen, welche die Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen eindämmt.
Wenn man auch leichte Fortschritte erkennen könne bei der Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, gebe es immer noch zu wenige Gesetze, die sich spezifisch mit der Gewalt gegen Mädchen befassten, wird UIP-Präsident Saber Chowdhury in der Mitteilung zitiert.
International für Schlagzeilen sorgte die Massenentführung von Schülerinnen in Nigeria durch die islamischen Fanatiker von Boko Haram und die Vergewaltigung und sexuelle Versklavung junger Frauen und Mädchen durch die sunnitischen Fundamentalisten des so genannten Islamischen Staates (IS) in Syrien.
Neben der weit verbreiteten sexuellen, körperlichen und psychischen Ausbeutung von Mädchen und jungen Frauen würden diese immer noch von der zwangsweisen Verheiratung im Kindesalter und anderen Praktiken bedroht, schreibt die UIP weiter.
So werde eine von drei jungen Frauen in den Entwicklungsländern vor dem 18. Geburtstag verheiratet, eine von von sieben gar vor dem 15. Geburtstag, wie aus den Zahlen des UNO-Weltbevölkerungsfonds hervorgeht. Jährlich drohe immer noch 3,3 Millionen Mädchen eine Genitalverstümmelung.
Desaster für Gesundheit
Diese Gewalt sei ein Desaster für die Gesundheit der jungen Frauen. Die Todesrate in Folge von Schwangerschaft und Geburt sei bei in jungen Jahren Verheirateten doppelt so hoch wie bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren.
Hier müssten die Parlamente weltweit Verantwortung übernehmen und die jungen Frauen durch Gesetze schützen, etwa durch eine Verlängerung der obligatorischen Schulzeit oder durch ein Mindestalter von 18 Jahren für eine Heirat, wird Chowdhury in der Mitteilung zitiert.