Die USA und Japan spielen in der Nacht auf Montag (1.00 Uhr/SRF2) um den Titel bei der Frauen-WM. Die Amerikanerinnen wollen sich für die Final-Niederlage vor vier Jahren revanchieren.
Die USA und Japan geben seit vier Jahren auf der Weltbühne den Ton an. Die Asiatinnen überraschten 2011 bei der WM in Deutschland die gesamte Konkurrenz. Wenige Wochen nach einem verheerenden Seebeben in der Heimat feierten sie den viel umjubelten ersten Titel. Sie schlugen damals der Reihe nach Deutschland, Schweden und im Final die USA nach Penaltyschiessen.
In der Zwischenzeit haben die Japanerinnen ihren Erfolg bestätigt. An den Olympischen Spielen scheiterten sie erst im Endspiel an den USA. Das war eine Niederlage, die noch immer schmerzt. «Die USA haben uns Olympia-Gold weggeschnappt, aber wir werden ihnen nicht den WM-Pokal geben. Mit dieser Einstellung werden wir spielen», so Mittelfeldspielerin Aya Miyama. Die Mannschaft von Norio Sasaki überzeugt mit ihrer Ballsicherheit und wusste im WM-Verlauf das Glück zu erzwingen, wenn es nötig war. Im ersten Vorrundenspiel gegen die Schweiz siegte sie dank einem umstrittenen Penalty 1:0, im Viertel- und Halbfinal gegen Australien respektive England sorgten sie mit Toren in der Schlussphase jeweils für den knappen Unterschied.
Der Weg der Amerikanerinnen in den Final war weniger nervenaufreibend. Im Halbfinal setzten sie sich gegen die ebenfalls zum Favoritenkreis gehörenden Deutschen ziemlich souverän mit 2:0 durch. Die US-Keeperin Hope Solo musste in sechs Partien erst einen Gegentreffer hinnehmen. Defensive Stabilität, Athletik und Konterstärke zeichnet das Team der gebürtigen Engländerin Jill Ellis aus.
Ellis trat im letzten Jahr ein schwieriges Erbe an. Die Amerikanerinnen sind im Frauen-Fussball das Mass aller Dinge und in der Heimat an grossen Turnieren ein Quotengarant. Über acht Millionen TV-Zuschauer verfolgten den Halbfinal gegen Deutschland. Misserfolge werden nicht geduldet, wie Ellis‘ Vorgänger Tom Sermanni erleben musste. Er wurde nach nur 15 Monaten und einem missglückten Freundschafts-Turnier entlassen.
Seit die Sportart 1996 Einnahme ins olympische Programm fand, gewannen die Amerikanerinnen viermal den Titel. Nur 2000 in Sydney mussten sie sich im Final den Norwegerinnen geschlagen geben. Bei Weltmeisterschaften haperte es aber zuletzt – gemessen an den eigenen Ambitionen. Den letzten ihrer zwei Titel holten die USA 1999.