Brennende Tannenbäume und unbeaufsichtigte Kerzen haben einem guten Dutzend Personen Weihnachten verdorben: Über die Weihnachtstage kam es in der ganzen Schweiz zu zahlreichen Wohnungsbränden.
In Otelfingen ZH wurde am Weihnachtsabend durch einen brennenden Christbaum ein Einfamilienhaus in Mitleidenschaft gezogen: Durch Feuer, Russ und Rauch entstand ein Schaden in der Höhe von über 100’000 Franken, obwohl die Feuerwehr die Flammen rasch unter Kontrolle bringen und löschen konnte. Verletzt wurde niemand, wie die Zürcher Kantonspolizei mitteilte.
Eine Lektion erhielt eine Familie in Würenlingen AG: Ihr Weihnachtsbaum fing Feuer, als die Familie in einem anderen Zimmer beim Nachtessen sass. Die Mutter und ihre beiden Töchter hatten noch vor dem Essen die Kerzen angezündet. Kaum Feuer gefangen, sei der Baum bereits in Vollbrand gestanden, teilte die Aargauer Polizei mit. Der Sachschaden beträgt mehrere zehntausend Franken. Weil zwei der Bewohnerinnen über Atembeschwerden klagten, wurden sie mit Sauerstoff versorgt, blieben aber unverletzt.
Tragische Folgen von Bränden
Beim Löschen seines brennenden Tannenbaums hat sich ein Rentner am Weihnachtsabend in Coinsins VD schwere Verbrennungen zugezogen. Der 70-Jährige wurde zunächst nach Nyon ins Spital gefahren und aufgrund der schweren Verbrennungen später mit der Rega ins Lausanner Universitätsspital geflogen.
Auch in Winterthur erlitten zwei Personen beim eigenhändigen Löschen eines Brandes vermutlich eine Rauchgasvergiftung, wie die Polizei mitteilte. Sie geht von „Fahrlässigkeit im Umgang mit Kerzen“ als Brandursache aus. Der 31-jährige Mieter und seine 28-jährige Frau hatten den Brand am Stephanstag kurz vor 5.00 Uhr morgens bemerkt. Der Sachschaden beträgt rund 20’000 Franken.
In Geroldswil ZH ist am Dienstagmorgen ein 62-jähriges Ehepaar verletzt worden. Es musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Spital gebracht werden. Verursacht wurde der Brand durch fahrlässigen Umgang mit Kerzen. Das Paar hatte den Brand im Wohnzimmer entdeckt, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte.
Wegen der starken Rauchentwicklung evakuierte die Feuerwehr sämtliche Bewohner aus den zwei zusammengebauten Mehrfamilienhäusern. Die Betroffenen konnten jedoch nach Abschluss der Löscharbeiten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Sachschaden wird auf mehrere zehntausend Franken geschätzt.
Ungeklärte Brände
In Collombey VS ist am späten Heiligabend eine Person ums Leben gekommen. Das Feuer brach gegen 23.30 Uhr in der Wohnung eines Zweifamilienhauses aus. Die Brandursache wie auch die Identität der toten Person blieb unbekannt, wie die Walliser Polizei mitteilte.
Noch ungeklärt ist die Ursache einer Reihe von Bränden im Baselbiet und in Basel. Dort brach im Restaurant „Zur neuen Brücke“ am frühen Dienstagnachmittag ein Brand aus. Das Restaurant war zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Neun Personen mussten das Mehrfamilienhaus jedoch vorübergehend verlassen. Verletzt wurde gemäss Angaben der Polizei niemand.
In Pratteln BL bemerkte ein Sicherheitsangestellter am in der Nacht auf den Weihnachtstag ein Feuer in einem älteren Hauses. Das Haus stand zum Zeitpunkt des Brandes leer.
Dem Feuer zum Opfer fiel am späten Nachmittag vor Heiligabend ein Wohnwagen auf einem Campingplatz in Bubendorf BL. Als die Polizei eintraf, standen der Wagen sowie daran angebaute Zelte schon in Vollbrand. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf benachbarte Wohnwagen verhindern. Einige von ihnen erlitten aber Hitzeschäden.
Bereits am vergangenen Sonntagnachmittag hatte es in einem Mehrfamilienhaus in Reinach BL gebrannt. Drei Personen mussten zur Kontrolle ins Spital gebracht werden, hatten aber nur leichte Verletzungen erlitten. Das Haus mit insgesamt acht Wohnungen musste während des Brandes evakuiert werden und war wegen des Rauchs vorübergehend nicht mehr bewohnbar.
Die Polizei rät dringend davon ab, die Kerzen der zwischenzeitlich stark ausgetrockneten Christbäume und Adventskränze nochmals anzuzünden. Zudem sei auf einen ausreichenden Abstand zwischen Kerzen und brennbaren Gegenständen zu achten. Als Vorsichtsmassnahme sollten Löschmittel wie Löschdecken, Feuerlöscher oder Wassereimer bereit gestellt werden.