Ein Jahr nach dem blutigen Terroranschlag auf den Marathonlauf in Boston hat die US-Metropole der Opfer gedacht. Am Dienstagmorgen (Ortszeit) versammelten sich die Familien der drei Todesopfer zu einer Zeremonie im kleinen Kreis, an der auch Bostons Bürgermeister Martin Walsh and der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, teilnahmen.
Die private Trauerfeier fand unter bewölktem Himmel auf der Boylston Street statt, wo im Zielbereich des Traditionslaufs am 15. April 2013 zwei Bomben explodierten, die drei Menschen töteten und 264 weitere verletzten.
Seit Sonntag finden in der Ostküstenstadt zahlreiche Gedenkfeiern statt, um an den ersten grossen Anschlag in den USA seit der Terrorattacke vom 11. September 2001 zu erinnern. Höhepunkt sollte am Dienstag eine Veranstaltung im Hynes Convention Center in der Innenstadt sein, zu der auch Vizepräsident Joe Biden erwartet wurde.
Nach einem Fahnenzeremoniell wollten die Beteiligten am Zieleinlauf um 14.29 Uhr (20.29 Uhr MESZ) eine Schweigeminute einlegen – in der Minute, zu der die erste der zwei Bomben detonierte. US-Präsident Barack Obama wollte mit seinen Beratern im Oval Office des Weissen Hauses ebenfalls eine Schweigeminute einlegen.
Für den diesjährigen Marathon am kommenden Montag hat die Polizei die Sicherheitsmassnahmen deutlich verschärft. Die Stadt erwartet Hunderttausende Besucher. Auch für die Läufer wird es ein besonderes Ereignis: Mit der Rekordzahl von 36’000 Teilnehmern wollen die Veranstalter sicherstellen, dass all jene ihren Lauf beenden können, die ihn vergangenes Jahr vorzeitig abbrechen mussten.