Die neue Super-League-Saison beginnt mit einem Knüller. Meister Basel empfängt am Sonntag im St.-Jakob-Park Herausforderer Sion.
Titelverteidiger Basel hat in der Vorbereitung Ungewohntes erlebt. Der Schweizer Meister hat keines der sechs Testspiele gewonnen. Obwohl viele Spieler aufgrund der Transfers und der EM erst verspätet zur Mannschaft gestossen sind, will Trainer Urs Fischer diesen Fakt vor dem Start der Meisterschaft nicht verharmlosen: «Das Resultat spielt immer eine Rolle.» Das Selbstvertrauen sei sicher nicht optimal, «aber wir haben genügend Erfahrung».
Bereits das erste Spiel könnte zumindest für die erste Phase der Meisterschaft wegweisend sein: Sion gastiert am Sonntag im St.-Jakob-Park. Fischer zählt die Walliser, die für einmal auf Kontinuität setzen, zu den härtesten Konkurrenten des FCB. «Sion hat vom Potenzial her eine starke Mannschaft und kann ein Wörtchen um den Titel mitreden.» Die Frage sei, ob es die Mannschaft schaffe, konstant aufzutreten.
Im Wallis nehmen weder Präsident Christian Constantin noch Trainer Didier Tholot das Wort «Meistertitel» in den Mund. Für Tholot ist aber klar: «Wir müssen besser sein als in der letzten Saison.» Als Tabellenfünfter verpasste Sion das internationale Geschäft, was sich im Vergleich zur Konkurrenz aber als Vorteil erweisen könnte. In der Vorbereitung haben die Walliser durchaus überzeugt, besonders in den Vordergrund spielten sich Torhüter Anton Mitrjuschkin, Mittelfeldspieler Edimilson Fernandes sowie Stürmer Ilombe Mboyo, der gegen Basel wegen einer leichten Verletzung allerdings fehlen wird.
Aufsteiger Lausanne-Sport gastiert bei den Grasshoppers
Aufsteiger Lausanne-Sport gastiert bei den Grasshoppers. Präsident Alain Joseph und Trainer Fabio Celestini wollen den Waadtländer Klub in der Super League etablieren und weiter lokale Identität schaffen. Die Mannschaft wurde nach dem Aufstieg zwar umgebaut, rund die Hälfte des Kaders ist aber im Team Vaud ausgebildet worden. In der Vorbereitung schlug Lausanne-Sport Basel, Marseille und Saint-Etienne, und auch die langfristigen Aussichten am Lac Léman sind erfreulich: 2019 soll das neue Stadion des siebenfachen Schweizer Meisters eröffnet werden.
Die Grasshoppers haben aufgrund der Europa-League-Qualifikation die ersten Pflichtspiele bereits hinter sich. Noch befindet sich das junge Team von Pierluigi Tami im Findungsprozess, beim 3:3 und 2:1 gegen KR Reykjavik vermochte vor allem die Abwehr noch nicht restlos zu überzeugen. Und in der Offensive gilt es, Munas Dabbur und Shani Tarashaj, die in der letzten Saison 30 der 65 Tore geschossen haben, zu ersetzen. «Lausanne ist technisch besser als Reykjavik und ein gefährlicher Gegner», sagte Tami. Ob Kim Källström in der Startaufstellung von GC stehen wird, entscheidet der schwedische Mittelfeldstratege, der nach der EM verspätet in die Vorbereitung eingestiegen ist, kurzfristig.
Vaduz‘ schwache Bilanz gegen Thun
Im dritten Sonntagsspiel kommt es zum Duell zwischen Thun und Vaduz. «Ich bin weder über-euphorisch noch blauäugig, aber ich habe ein gutes Gefühl», sagte Thuns Sportchef Andres Gerber vor dem Saisonstart. Das Kader der Berner Oberländer ist noch einmal günstiger geworden. Die Transfers von Ridge Munsy und Roman Buess spülten etwas Geld in die Kasse, verstärkt haben sich die Thuner in erster Linie mit Perspektivspielern aus der Challenge League.
Gegen Vaduz hat Thun noch nie verloren. In den zehn Spielen in der Super League oder der Europa-League-Qualifikation lautet die Bilanz aus Sicht der Berner Oberländer 4 Siege und 6 Remis. Vaduz will endlich einmal positiv in eine Saison starten. Die Liechtensteiner haben den Abgang von Armando Sadiku zu verkraften, das spielerische Potenzial der Mannschaft von Giorgio Contini ist schwierig abzuschätzen.