Der Musiker David Daniel war als Musiker an der Art Basel Hongkong. Nicht alles hat ihm dabei gefallen.
Als Musiker war ich mit anderen Künstlern aus der Schweiz und dem Institut für inkohärente Cinematographie – IOIC gekürzt – eingeladen, im offiziellen Begleitprogramm der Art Basel Hong Kong aufzutreten. Wir vertonten Stummfilme und gaben Konzerte.
Die Tatsache, dass es primär eine Messe und keine Dokumenta ist, zeichnete sich für mich deutlich in den gesichteten Gesichtern ab. Was in der Basler Ausgabe mit der Art Unlimited, mit den ganzen Begleitungen (Liste, «Eidgenössischer», etc.) die Atmosphäre ausmacht, fehlte hier. Gewiss: das erste Mal schmerzt. Doch dass die Deutsche Bank als Hauptsponsor auftritt und unter anderem ein schwedischer Alkoholhersteller die Besucher verführt, fühlt sich seltsam an. Indes die Macher den Fokus ein wenig mehr auf chinesische und japanische Kunst legten, waren Dauerkassenschlager wie Pablo Picasso, Gerhard Richter, Spencer Finch, Jeff Wall oder Bill Viola in der Überzahl.
Das Happening
Die Spannung stieg, als am offiziellen Eröffnungstag für das Publikum ein Happening mit dem Namen Purple Paper Parade stattfand. Sängerinnen und Sänger formierten sich in der Empfangshalle, man wandelte mit ihnen am Flussufer zu einer Dschunke, diese fuhr die Beobachter zu den Landungsbrücken der Fähren, die nach Macau in See stechen. Dort wurde man schon von einer Vielzahl an Tänzern, Performern mit Megaphonen, Wagen mit alten Kassettenabspielgeräten und stilisierten Strassenabsperrhindernissen empfangen. Einer Prozession gleich bewegte sich dieser Tross laut und schrill durch die Quaianlagen und Strassen. Das war ein Fest! Das war Liebe zur Kunst! Die Besucher dankten mit ausserordentlichen Aufmerksamkeit. Dort war das Lächeln, das ich den Verkaufshallen vermisst hatte.
Und ganz zum Schluss: die Glückstatzen!