Historischer Schweizer Olympia-Tag am 14. Februar 2014: Dario Cologna holt sein zweites Gold, Sandro Viletta triumphiert in der Super-Kombination und Selina Gasparin ist die Silver-Lady im Biathlon.
Dass Dario Cologna nach dem Sieg im Skiathlon auch im 15-km-Langlauf in klassischer Technik seine Chancen auf eine weitere Medaille haben würde, durfte man hoffen. Aber dass es erneut Gold werden würde, konnte niemand voraussetzen. Der neuerliche Triumph und die insgesamt dritte Olympia-Goldmedaille erheben den Münstertaler endgültig zu einer der grossen Figuren in der Langlauf-Geschichte – nachdem er ja schon Weltmeister geworden ist und mehrfach den Gesamt-Weltcup und die Tour de Ski gewonnen hat.
Ein anderer Bündner, Sandro Viletta, war vor der Super-Kombination nichts als eine graue Maus, ein krasser Aussenseiter. Aber mit einer mehr als passablen Vorstellung in der Abfahrt und dem Slalomlauf seines Lebens im Sulzschnee liess er alle renommierten, hoch gehandelten Konkurrenten wie Bode Miller, Aksel Lund Svindal, Ivica Kostelic oder Alexis Pinturault hinter sich. Der Engadiner schrieb Geschichte: Kein anderer Schweizer ausser ihm hatte jemals Olympia-Gold in der Kombination gewonnen.
Selina Gasparin hatte in dieser Saison im Weltcup bereits zwei Sprintrennen gewonnen. Die älteste und stärkste der drei Gasparin-Schwestern hatte damit gewisse Hoffnungen für die Winterspiele genährt. Gestern schlug im 15-km-Wettkampf ihre grosse Stunde. Sie war in der Loipe schnell und traf alle 20 Scheiben. Vor dem besonders schwierigen letzten Schuss – ein Fehler hätte zu einer Strafminute geführt und sie der Medaillenchancen beraubt – soll sie für sich gedacht haben: «Bitte, bitte!». Das Gewehr erhörte die Bitte, Selina lief kraftvoll Richtung Ziel und liess sich für einen grandiosen silbernen Erfolg feiern. Wie Viletta sorgte auch Gasparin für eine Premiere, indem sie der Schweiz die erste Biathlon-Olympiamedaille überhaupt bescherte.
Das als Revanche für den letztjährigen WM-Final apostrophierte zweite Eishockey-Gruppenspiel zwischen Schweden und der Schweiz endete mit einem 1:0-Sieg der Skandinavier. Eine grosse Bedeutung kommt diesem Match indessen nicht zu, zumal nach den Gruppenspielen noch keine Mannschaft ausscheidet. Auffällig ist jedoch, dass die Schweizer wenig Tore bekommen, aber auch wenig Tore schiessen. Im ersten Spiel hatten sie Lettland 1:0 besiegt.