Voraussichtlich mit vier Spielern, die bereits an der WM 2010 beim torlosen Remis in Bloemfontein gegen die Schweiz dabei waren, will Honduras in Manaus das scheinbar Unmögliche schaffen.
Schiessen, schiessen, schiessen: Genau das liess der honduranische Trainer Luis Suarez in den Tagen vor der Partie gegen die Schweiz trainieren, immer und immer. Denn nur ein hoher Sieg gegen die Schweiz, mit französischer Unterstützung gegen Ecuador, bringt die Mittelamerikaner noch in die Achtelfinals. Mit Carlo Costlys 1:0-Führung gegen Ecuador fiel zumindest eine mentale Schranke. «Dieser Mythos, dieser Fluch, der so lange über uns lag, ist verbannt», sagte Costly, Honduras‘ erster WM-Torschütze nach 32 Jahren. Nur: Gegen europäische Gegner haben die «Catrachos» in den letzten vier WM-Auftritten kein einziges Mal getroffen.
Das hatte sich auf den Tag genau vor vier Jahren gezeigt, bei jenem 0:0, das die Schweiz in Südafrika zum Scheitern verurteilte. Aus diesem honduranischen Team ist ein Quartett dabei, das im vierten und letzten WM-Spiel in der sündhaft teuren Arena da Amazonia von Manaus erneut in der Startaufstellung stehen dürfte. Goalie und Captain Noel Valladares, die beinharten Innenverteidiger Bernardez und Maynor Figueroa sowie Mittelfeld-«Terrier» Wilson Palacios bilden noch immer das Gerüst der Mannschaft, der ein etwas zweifelhafter Ruf vorauseilt.
Sie soll so aggressiv auftreten wie kein anderes der 32 Teams, hiess es im Vorfeld der WM. Die ersten beiden Auftritte bestätigten die Vorurteile – zumindest gemäss Statistik – nicht. In der Wertung stehen zwar fünf gelbe Karten und der Platzverweis von Wilson Palacios (im Startspiel gegen Frankreich). Aber mit 29 begangenen Fouls (Schweiz 21) ist Honduras bei weitem nicht negative Spitze, kein einziger Spieler steht in den Top 30 der «Fouler».