Vor der 36. und letzten Runde sind die relevanten Entscheidungen in der Axpo Super League alle gefallen. Luzern braucht in Sitten zur Sicherung des 2. Rangs nur einen Punkt.
Das juristische Hickhack um den FC Sion, der Untergang von Neuchâtel Xamax, der Beinahe-Kollaps von Servette Genf: Die im letzten Sommer „als beste Saison aller Zeiten“ angekündigte Axpo Super League, die heute zu Ende geht, wird mehrheitlich in negativer Erinnerung bleiben. Nur der FC Basel vermochte das arg beschädigte Image des Schweizer Klubfussballs etwas aufzupolieren und sorgte mit den Siegen gegen Manchester United und Bayern München in der Champions League für europäische Sternstunden. Spätestens nach dem Abgang von Thorsten Fink zum Hamburger SV im letzten Herbst startete der FCB unter Nachfolger Heiko Vogel auch in der Meisterschaft durch und sicherte sich hoch überlegen den Titel.
Dass am 36. und letzten Spieltag jegliche Spannung fehlt, passt zu dieser Saison, in welcher das Geschehen auf dem Rasen zu oft in den Hintergrund rückte. Nachdem in den vergangenen Jahren vielfach sogar der Meister erst am letzten Spieltag erkoren worden ist, steht dieser in diesem Jahr schon lange fest. Der FCB machte den Titel-Hattrick bereits vor Wochen perfekt. Für die Bebbi geht es im letzten Heimspiel gegen die Young Boys nur noch darum, als überlegenster Meister in die Schweizer Fussball-Geschichte einzugehen.
Wahren die Basler den Vorsprung von 23 Punkten auf den FC Luzern, überholen sie Servette Genf, das in der Saison 1939/40 – nimmt man die Dreipunkte-Regel als Zählweise – die Meisterschaft 21 Punkte vor Grenchen beendet hat. Das sportliche Geschehen dürfte heute im St.-Jakob-Park allerdings etwas in den Hintergrund treten. Vor dem letzten Heimspiel gegen die Young Boys werden im St.-Jakob-Park verdiente FCB-Spieler wie Benjamin Huggel, Scott Chipperfield, Xherdan Shaqiri oder Granit Xhaka, welche die Mannschaft verlassen, verabschiedet, ehe im Anschluss an die Partie der Meisterpokal dem FCB-Captain Marco Streller überreicht wird.
Lausanne – GC: Duell um den „letzten“ Platz
Gegen einen Negativrekord kämpfen die Grasshoppers in Lausanne an. Verlieren die Zürcher, die unter Trainer Uli Forte in sechs Spielen erst zwei Punkte gewonnen haben, würden sie die Saison als das sportlich schlechteste Team abschliessen. Sion, das wegen dem Abzug von 36 Punkten in die Barrage-Spiele verbannt wird, und Neuchâtel Xamax, das nur die 18 Spiele der Vorrunde bestritten hat, liegen nach Punkten und Toren noch vor den Zürchern. Es wäre die schwächste Saison des Schweizer Rekordmeisters seit 1949 und dem letzten Abstieg aus der Nationalliga A.
Für Forte ist klar: „Wir wollen uns vor Lausanne platzieren und eine verkorkste Saison positiv beenden.“ Nur dank des Lizenzentzugs gegen Xamax und dem drastischen Punktabzug gegen Sion ist das Ergebnis der heutigen Partie nur noch von statistischem Wert. Von Abstiegssorgen sind sowohl Lausanne als auch die Grasshoppers schon länger befreit.