Das Kulturfloss ist endlich wo es hingehört: im Rhein. Doch die schlechten Neuigkeiten reissen nicht ab, nun hat auch noch Headliner Stiller Has das Konzert abgesagt. Für Tino Krattiger bedeutet das einen enormen finanziellen Schaden.
Ein gelber Schleppkahn stabilisiert das Floss, während Helfer in orangenfarbenen Gewändern die schwimmende Bühne, auf der sich bereits erste Scheinwerfer und Lautsprecher befinden, sichern. Mit grosser Verspätung konnte das Kulturfloss am Montag endlich anlegen, so dass das unfreiwillige Am-Fluss- nun endlich zum richtigen «Im-Fluss»-Programm mutieren kann.
Das andauernde Hochwasser hatte den Verantwortlichen des Kulturflosses einen Strich durch die Rechnung beziehungsweise durch das Jubiläumsprogramm zum 15. Geburtstag gemacht. Damit das Programm überhaupt durchgeführt werden konnte, musste auf dem nicht gerade weitläufigen Oberen Rheinweg eine kleine Notbühne eingerichtet werden.
Kulturfloss-Kapitän gab nicht auf
Aber der Kulturfloss-Kapitän Tino Krattiger gab nicht auf. «Ich glaube fest daran, dass das Floss noch anlegen kann, und sei es auch nur noch für ein Konzert», sagte er gegenüber der TagesWoche. Nun muss er nicht mehr warten: Am Dienstag kann mit dem Auftritt des neuseeländischen Quintetts «Six60» das erste Konzert auf dem Wasser stattfinden.
Eine Hiobsbotschaft müssen die Programmverantwortlichen aber dennoch verkünden: Der Auftritt von Stiller Has vom 14. August fällt wegen einer Erkrankung des Gitarristen ins Wasser. Damit fehlt einer der beiden grössten Publikumsmagnete – noch mehr Zuschauer als die Berner hätte wohl nur «Baschi» angezogen, der das Abschlusskonzert am kommenden Samstag bestreitet. Als Ersatz wurde kurzfristig die Schweizer Band «China» ins Programm aufgenommen.
30’000 Franken Schaden
Hochwasser, zusätzliche Kosten für die Notbühne, schlechte Getränkeverkäufe und ein Ausfall des Headliners «Stiller Has»: Die Pechsträhne hat für Veranstalter Krattiger üble Folgen. Auf 30’000 Franken schätzt er den finanziellen Schaden dieser Ausgabe von «Im Fluss».
«Ohne die Notbühne hätten wir den Laden wohl dicht machen müssen», sagt er. Die diesjährige Ausgabe sei – finanziell gesehen – eine der schlechtesten in der Geschichte des Kulturflosses. «Wir hatten so viel Pech und gleichzeitig unglaublich viel Glück», denn bis heute sei noch kein einziges Konzert verregnet worden.