Ein Schweizer und ein Holländer auf den Philippinen entführt

Ein Schweizer und ein Holländer sind im Süden der Philippinen zusammen mit ihrem philippinischen Reisebegleiter entführt worden. Über Identität und Motiv der Entführer wurde zunächst nichts bekannt.

Eine philippinische Polizistin (Archiv) (Bild: sda)

Ein Schweizer und ein Holländer sind im Süden der Philippinen zusammen mit ihrem philippinischen Reisebegleiter entführt worden. Über Identität und Motiv der Entführer wurde zunächst nichts bekannt.

Das Eidg. Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte am Mittwoch die Entführung, über die zuvor lokale Behörden informiert hatten. „Die philippinischen Behörden haben eine Polizei-Operation gestartet, um die Entführten zu finden“, schrieb das Aussendepartement in einer Mitteilung.

Die Schweizer Botschaft in Manila stehe in permanentem Kontakt mit den lokalen Behörden und der niederländischen Botschaft. Zudem habe das EDA Kontakt zu den Angehörigen der entführten Person.

Gemäss der Mitteilung ereignete sich der Vorfall auf der Insel Tawi-Tawi im Sulu-Archipel. Nach Angaben der lokalen Behörden wurden die beiden Touristen und ihr Begleiter dagegen auf offener See entführt, als sie sich auf dem Rückweg von einem 14-tägigen Ausflug beefanden.

Die fünf bewaffneten Entführer hätten sie gezwungen, ein Schnellboot zu besteigen. Einem weiteren Reisebegleiter sei es gelungen, zu entkommen und die Behörden zu informieren, wie ein Pressesprecher der philippinischen Armee sagte.

EDA warnt vor Entführungsrisiko

Nach Angaben mehrerer Quellen handelte es sich bei den beiden Touristen um Hobby-Ornithologen, welche im Archipel Vögel beobachten wollten. Der philippinische „Klub der Wildvögel“ teilte mit, dass der entführte Philippiner dem Verein angehört.

Über die Entführer war hingegen zunächst nichts bekannt. Im Sulu-Archipel operieren mehrere militante islamistische Gruppen, die in der Vergangenheit wiederholt durch Geiselnahmen auffielen. Das EDA rät auf seiner Webseite von Reisen in das Gebiet ab, weil im gesamten Archipel ein Entführungsrisiko bestehe.

Der Gouverneur von Tawi-Tawi, Sadikul Sahali, gab vor Medienvertretern dem philippinischen Begleiter eine Mitschuld an dem Vorfall. Der Reiseführer habe bei der Sicherheit nicht mit den lokalen Behörden zusammenarbeiten wollen, sagte Sahali.

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