Die Schweiz steht nach dem 1:1 gegen Rumänien mit einem Bein in den Achtelfinals. Das Tor zum hochverdienten Ausgleich erzielte Admir Mehmedi nach 57 Minuten.
Die 18. Minute, als alles in die von der Schweiz ungewünschte Richtung zu laufen scheint: Stephan Lichtsteiner zieht Alexandru Chipciu am Trikot zurück, der Unparteiische entscheidet auf Elfmeter.
(Bild: Reuters/Charles Platiau)Bogdan Stancu schiesst nach links...
(Bild: Reuters/Darren Staples)...Yann Sommer hechtet in die andere Ecke...
(Bild: Reuters/Charles Platiau)...und es steht 1:0 für die Osteuropäer.
(Bild: Reuters/Charles Platiau)Jubel auf der Seite der Rumänen, die in der Auftaktpartie dieser Europameisterschaft gegen Frankreich verloren haben.
(Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach)Es braucht diesen Linksschuss Admir Mehmedis...
(Bild: Reuters/Charles Platiau)...um den Ausgleich zu erzielen.
(Bild: Reuters/Charles Platiau)Ciprian Tatarusanu ist geschlagen, beim scharfen Schuss Mehmedis in die entfernte hohe Ecke gibt es kaum etwas zu halten.
(Bild: Reuters/KAI PFAFFENBACH)Damit trifft der Mann, der sich im ersten Spiel gegen Albanien nicht unbedingt für einen weiteren Einsatz in der Startaufstellung empfohlen hatte.
(Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach)Der Schweizer Jubel nach dem zweiten Turniertor.
(Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach)Der eine Punkt ist eigentlich zu karger Ertrag für die Anstrengungen der Schweizer, die das Spiel im Prinzip während 90 Minuten dominierten und ein klares Chancenplus hatten. Und doch können die Schweizer mit dem Resultat zufrieden sein. Sie stehen mit einem Bein in den Achtelfinals. Der 3. Platz dürfte ihnen kaum mehr zu nehmen sein und mit vier Punkte müssten sie zumindest zu den vier besten Gruppendritten gehören.
Das Tor, welches die Tür in die K.o.-Phase weit öffnete, erzielte Admir Mehmedi in der 57. Minute. Der linke Flügel hatte bis anhin nicht viele gute Szenen, es drohte ihm wie im Startspiel die Auswechslung. Doch dann hatte er doch noch seinen grossen Auftritt. Ein Corner von Ricardo Rodriguez wurde von den Rumänen zu wenig entschlossen weggeschlagen und Mehmedi schoss mit links aus zehn Metern wuchtig ein.
Der Ausgleich war natürlich verdienter Lohn für die Schweizer, die nach gutem Start unnötig in Rückstand geraten waren. Die Rumänen, die kaum etwas zur Spielentwicklung unternahmen, kamen in der 18. Minute zu einem Penalty, weil Stephan Lichtsteiner den Gegenspieler Alexandru Chipciu im Strafraum viel zu lange und ohnehin ohne Not am Trikot gerissen hatte. Den Penalty verwertete Bogdan Stancu souverän; der offensive Mittelfeldspieler hatte per Elfmeter bereits im Eröffnungsspiel gegen Frankreich getroffen.
Der Rückstand war für die Schweizer umso ärgerlicher, weil sie zu diesem Zeitpunkt schon 2:0 hätten führen müssen. Denn in der ersten Viertelstunde war ihre Leistung so stark gewesen wie vielleicht noch nie unter Petkovic ausser in der verrückten Schlussphase des Qualifikationsspiels im letzten Jahr gegen Slowenien. Haris Seferovic kam dem Führungstor zweimal sehr nahe.
Zunächst setzte er sich im Dribbling durch, schlenzte den Ball aber mit rechts am entfernten Pfosten vorbei (6.). Dann wurde er vom ansonsten schwachen Xherdan Shaqiri bedient, scheiterte aber frei stehend an der Fussabwehr des rumänischen Torhüters Ciprian Tatarusanu (16.). Es waren die ungenützten Top-Chancen vier und fünf von Seferovic an dieser EM.
Die Schweizer hielten ihr Niveau zwar nicht ganz so hoch, sie fielen nach dem Gegentor auch für rund zehn Minuten in ein Loch, doch wurden sie nach der 30. Minute wieder dominanter. Nach einer Flanke von Lichtsteiner kam Blerim Dzemaili zu einer weiteren grossen Chance, doch setzte er seinen Kopfball aus sieben Metern um Zentimeter neben den Pfosten (38.).
Das Team von Vladimir Petkovic blieb aber auch nach der Pause und auch nach dem Ausgleich dominant. Die Schweizer waren es, die auf Sieg spielten, obwohl die Rumänen den Erfolg mehr nötig gehabt hätten. Klare Chancen blieben zwar aus, doch die Art, wie die Schweizer das Zepter in der Hand behielten und nach vorne spielten, war beeindruckend; sie setzten offenkundig um, was Petkovic ihnen auf den Weg gegeben hatte und was der Trainer am Tag zuvor angekündigt hatte: «Wir haben immer das maximale Ziel vor Augen.» Mit dem Remis fuhren sie in diesem Spiel zwar nur den minimalen Ertrag ein, doch mit den Achtelfinals vor Augen können sie vor dem abschliessenden Spiel vom Sonntag gegen Frankreich trotzdem zufrieden sein.
Telegramm:
Rumänien – Schweiz 1:1 (0:1). – Parc des Princes, Paris. – 43’576 Zuschauer. – SR Karasew (RUS). – Tore: 18. Stancu (Foulpenalty/Foul Lichtsteiner an Chipciu) 1:0. 57. Mehmedi (Djourou) 1:1.
Rumänien: Tatarusanu; Sapunaru, Chiriches, Grigore, Rat (62. Filip); Prepelita, Pintilii (46. Hoban); Torje, Stancu (83. Andone), Chipciu; Keserü.
Schweiz: Sommer; Lichtsteiner, Schär, Djourou, Rodriguez; Behrami, Xhaka; Shaqiri (91. Tarashaj), Dzemaili (83. Lang), Mehmedi; Seferovic (64. Embolo).
Bemerkungen: Beide Teams komplett. 28. Pfostenschuss von Sapunaru. Verwarnungen: 22. Prepelita (Foul). 24. Chipciu (Foul). 37. Keserü (Foul). 50. Xhaka (Foul). 76. Grigore (Foul). 93. Embolo (Foul).
Gruppe A: Rumänien – Schweiz 1:1 (1:0). 21.00 Uhr: Frankreich – Albanien (in Marseille).
Rangliste: 1. Schweiz 2/4. 2. Frankreich 1/3. 3. Rumänien 2/1. 4. Albanien 1/0.