Vor drei Monaten waren St. Gallen und Basel noch durch eine Liga und Fussball-Welten getrennt. Heute begegnen sie sich zum Spitzenkampf der 7. Super-League-Runde (19.45 Uhr) quasi auf Augenhöhe.
Für den Aufsteiger aus der Ostschweiz würde es zuerst darum gehen, sich in der obersten Liga wieder zu etablieren, der überlegene Meister der Vorsaison schien ausser Reichweite. So weit die Analysen der Experten im Juli. Heute stehen sich nun aber zwei Teams gegenüber, die momentan lediglich durch die Tordifferenz getrennt werden und auch da nur mit einem Plustor zugunsten des FCB. Für den klar besten Schweizer Klub der letzten Jahre geht es nicht nur darum, die nationale Hierarchie zu bewahren, sondern auch, für das so wichtige Rückspiel in Cluj Moral zu tanken.
Gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen die Rumänen wird Heiko Vogel einige Änderungen vornehmen. Sehnlichst zurückerwartet wird Alex Frei, der in den letzten Tagen wieder beschwerdefrei trainieren konnte und dessen Qualitäten in den nächsten Tagen – gerade angesichts der zahlreichen substanzkostenden Abgänge im Sommer – sowohl als Skorer wie auch als Leader gefragt sind. Pausieren wird eventuell auch der im Rückspiel in Rumänien gesperrte Valentin Stocker. Einen Part im zentralen Mittelfeld dürfte Fabian Frei übernehmen, der seinen ehemaligen Klub natürlich bestens kennt. Joo-Ho Park, der koreanische Dauerläufer und Vielreisende, leistete sich zuletzt etliche Stellungsfehler und wirkte müde, für ihn dürfte Kay Voser auf der linken Verteidiger-Position auflaufen.
Gross ist die Euphorie natürlich in St. Gallen, schon 17’000 der 19’500 verfügbaren Tickets sind verkauft, womit die bislang starken Vorstellungen der „Grünweissen“ honoriert werden. Coach Jeff Saibene durfte bisher viel Positives konstatieren: Die Organisation des Teams hat bisher immer funktioniert, es gab praktisch keine Konzentrationslücken, und das eingespielte Kader agiert konsequent aus einer gesicherten Defensive. Der überzeugende Stammgoalie Daniel Lopar musste in sechs Partien erst viermal hinter sich greifen, umgekehrt trafen seine Vorderleute in jedem Einsatz. Allerdings ist man sich bewusst, dass eine Schwalbe noch keinen Herbst macht; in den Partien gegen Basel und in Sion wird der Aufsteiger nun zwei echten „Elchtests“ unterzogen.
In der zweiten Partie vom Samstag stehen sich die Grasshoppers und Thun (19.45 Uhr) gegenüber.