Bei der Explosion und dem Teil-Einsturz eines Wohnhauses in Pratteln sind am Samstag sieben Personen verletzt worden. Vier von ihnen waren am Sonntag nach wie vor im Spital, eine in kritischem Zustand. Ob, wie vermutet, eine Gasexplosion Unglücksursache war, war ungeklärt.
Insgesamt sieben Personen hatten die Rettungskräfte bei den bis in den Samstagabend andauernden Bergungsarbeiten aus dem eingestürzten Hausteil im Prattler Längi-Quartier geborgen. Drei Leichtverletzte konnten das Spital am Samstag wieder verlassen, wie Schadenplatzkommandant Beat Krattiger am Sonntag vor den Medien sagte.
Von den andern vier Personen befanden sich laut Krattiger drei am Sonntag in einem stabilen, eine jedoch in kritischem Zustand. Die Verletzten waren am Samstag von Feuerwehrleuten unter schwierigen Bedingungen geborgen worden, da im betroffenen Teil des vierstöckigen Mehrfamilienhauses Betondecken eingestürzt waren.
Nicht mehr in ihre Wohnungen zurückkehren konnten die andern Bewohner des Hauses. Sie wurden privat oder in Hotels untergebracht und von der Gemeinde mit dem Nötigsten versorgt. Betroffen sind gemäss der Gemeinde 30 Personen, darunter fünf Bewohner eines Nachbarhauses, wo Glassplitter starke Schäden angerichtet hatten.
Heftige Explosion
Die Explosion hatte sich am Samstag um etwa 14.30 Uhr ereignet. Am einen Kopfende des Wohnblocks fielen zwei Stockwerke in sich zusammen. Laut Marcel Schaub, Stabschef des Prattler Gemeindeführungsstabs, barsten zudem an Nachbarhäusern rund 200 Scheiben, die der Zivilschutz in der Nacht abdecken musste. Auch Türen wurden beschädigt.
Ermittlungen im Gang
Die genaue Unglücksursache war am Sonntag noch nicht geklärt. Ob es sich um wie vermutet um eine Gasexplosion handelt, sei noch „nicht zu hundert Prozent sicher“, sagte Krattiger. Klarheit sollen in den nächsten Tagen die Ermittlungen der Polizei bringen, wozu der eingestürzte Hausteil Schicht für Schicht abgetragen wird.
Die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung (BGV) schätzt die Kosten für die Wiederherstellung des Hauses grob auf 1,5 Millionen Franken, plus 0,5 Millionen für Schäden an Nachbargebäuden, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. In dieser „sehr vagen“ Schadensumme von zwei Millionen inbegriffen sind Räumungskosten und Mietzinsausfälle.