Gut ein Viertel der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler fühlen sich durch die Arbeit für die Schule gestresst. Sie leiden öfters unter Beschwerden wie Einschlafschwierigkeiten oder Nervosität. Linderung ist jedoch möglich.
Je nach Alter und Geschlecht berichten zwischen 12 und 22 Prozent der 11- bis 15-Jährigen «einigermassen gestresst» zu sein. Zwischen 6 und 12 Prozent bezeichnen sich als «sehr gestresst». Die Zahlen stammen aus einer vertieften Analyse der nationalen Schülerstudie von 2014 und wurden am Dienstag von Sucht Schweiz publiziert.
«Die Ergebnisse mahnen, aufmerksam zu bleiben», wird Marina Delgrande, Forscherin bei Sucht Schweiz und Mitautorin einer neuen Publikation zum Thema Schulstress bei Jugendlichen in der Schweiz, in der Mitteilung zitiert.
Die Analyse kommt zudem zum Schluss, dass 2014 der Schulstress weiter verbreitet war als 1998, als die letzte Schülerstudie erhoben wurde. Damals fühlten sich 22 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler gestresst. 2014 waren es 27 Prozent.
«Einer der möglichen Gründe könnte sein, dass sich die Haltung der Jugendlichen gegenüber schulischen Belangen gewandelt hat, so dass heutzutage zum Beispiel das Erreichen guter Schulleistungen höher gewichtet wird», heiss es bei Sucht Schweiz.
Linderung möglich
Als präventive Massnahmen empfiehlt Sucht Schweiz ein positives Schulumfeld. Zu den günstigen Voraussetzungen zählten ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Solidarität innerhalb der Klasse oder transparente schulische Anforderungen und Bewertungen.
Idealerweise sollten eine bewegungsförderliche Umgebung sowie ausserschulische Aktivitäten oder die Möglichkeit, das Zusammenleben in der Schule mitzugestalten, hinzukommen. Förderlich seien auch Programme, die Schülerinnen und Schülern Strategien zur Problemlösung sowie Techniken zur Stressbewältigung aufzeigten.