Kaum ist die Naturabteilung aus dem Kunstmuseum St. Gallen ausgezogen, ist in den leeren Räumen ein «wundersames Naturmuseum» entstanden. Vom 17. Dezember 2016 bis zum 17. September 2017 zeigt der US-amerikanische Künstler Mark Dion «The Wondrous Museum of Nature».
Hier steht ein Wolf – augenscheinlich bereit für den Abtransport auf einem Anhänger. Dort liegt ein weisser Schädel auf einem Bett von Zivilisationsgegenständen – Schmuck, Tabakpfeifen, Schlüssel und dergleichen, grün leuchten Modelle von allerlei Getier in einem schwarzen Schaukasten.
Dion thematisiert das Verhältnis des Menschen zur Umwelt, wie das Kunstmuseum am Freitag mitteilte. Bewusst stelle er herkömmliche Denk- und Lehrsysteme in Frage. Mit «abgründigem Humor, philosphischer Schärfe und überraschender Sinnlichkeit» verwandle der Künstler den Ausstellungsraum.
Es ist laut Mitteilung das erste Mal, dass der 55-jährige Dion die Gelegenheit hat, mit eigenen Werken ein richtiges – wenn auch ehemaliges – Naturmuseum zu gestalten. Dabei nutzt er auch die bestehenden naturkundlichen Informations- und Präsentationsstrukturen. Entstanden sei ein Parcours aus naturkundlichen Laboratorien, musealen Lagern und «geheimnisvollen Jagdgebieten».