Im Basler «Zolli» ist zurzeit zu sehen, wie Katzenhai-Embryonen im Ei heranwachsen. Fünf bis elf Monate dauert es, bis aus dem Ei mit durchsichtiger Hülle ein kleiner Hai schlüpft.
Die im Vivarium des Basler Zoos ausgestellten, etwa sechs Zentimeter langen Eier bestehen aus einer sehr robusten, hornartigen Substanz. Sie seien überaus hübsch und würden auch Nymphen- oder Nixentaschen genannt, schreibt der Zolli. Die Hai-Eier wurden am Mittwoch den Medienvertretern vorgestellt.
Die durchsichtigen Eierhüllen erlauben es, genau zu beobachten, wie sich ein Hai-Embryo entwickelt: Zum Beispiel kann die Bildung der Augen mitverfolgt werden oder die Umbildung der Kiemen. Genau zu sehen ist auch, wie das Jungtier über die Nabelschnur mit Blut und Nährstoffen versorgt wird.
Angehängt am Boden
An der Nixentasche hängen spiralig aufgewundene, etwa 80 Zentimeter lange Fäden. Ihr Zweck ist es, das frisch abgelegte Ei im Wasser am Untergrund zu halten. Die Katzenhai-Weibchen legen die Einer ab, indem sie über den Untergrund streifen.
Die aus ihrer Geschlechtsöffnung heraushängenden Fäden verfangen sich an Korallen oder Algen, ziehen so die Eier aus dem Muttertier und verankern sie gleichzeitig am Meeresboden. Nach fünf bis elf Monaten schlüpfen die Embryonen.
Im Vivarium des Basler Zolli werden neben Katzenhaien viele andere Süsswasser- und Meeresfische gezüchtet. Aufgabe der Tierpflegerinnen und -pfleger ist es, die von Art zu Art ganz unterschiedlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Fische in Stimmung kommen und sich fortpflanzen.
Laut der Mitteilung werden in den Aquarien zum Beispiel mit destilliertem Süsswasser Regenzeiten imitiert. Manchmal erhalten die Fische auch einen Putzschwamm, einen Wischmob oder sogar Weihnachtsgirlanden – sie sollen so den passenden Untergrund finden, um Laich abzulegen.
Da längst nicht aus jedem gelegten Ei ein ausgewachsener Fisch wird, legen beispielsweise Steinbutt-Weibchen bis zu 9 Millionen Eier auf einmal. Bei kleinen Arten sind die Eier winzig. Ihre Jungtiere müssen wegen des kleinen Dottervorrats früh und weniger entwickelt schlüpfen. Diese Jungfische sind leichte Beute für Fressfeinde.
Reptilien in Quarantäne
Die Zoo-Verantwortlichen präsentierten am Mittwoch auch die neue Quarantänestation des Zoos für Reptilien. Kranke Tiere werden dort gesundgepflegt. Neu in den Zoo aufgenommene Tiere warten in der Station unter Beobachtung auf den Einzug in ihre Terrarien – bei Reptilien dauert diese Zeit oft mindestens drei Monate.
Auch bei Grenzkontrollen beschlagnahmte Tiere landen hin und wieder in der Quarantänestation des Zolli. Vorgestellt wurden fünf Strahlenschildkröten. Sie hatten zu einem an der EU-Grenze beschlagnahmten illegalen Reptilientransport gehört und waren über den Rotterdamer Zoo nach Basel gekommen. Dort können sie nun bleiben.