Am Europäischen Tag des Denkmals können an diesem Wochenende an über 360 Orten in der Schweiz schöne Gärten, Parks und Plätze kostenlos besucht werden. Das Angebot steht unter dem Titel «Oasen». Es geht um Freiräume in hektischen Zeiten.
Interessierte haben die Chance, erhaltenswerte Privatgärten, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind, zu erleben. Auch bedeutende Landschaftsparks, städtische Plätze sowie Friedhöfe, botanische Gärten und Kulturlandschaften können besucht werden. Es sind alles Oasen mit historischer Bedeutung, die in hektischen Zeiten wie diesen eine neue Bedeutung erhalten.
In Bern können zum Beispiel die Gärten des Von-Wattenwyl-Hauses und des Erlacherhofes in der Altstadt erkundet werden. Im Kanton Zürich öffnen historische Villen die Tore zu ihren Gärten. Das gesamte Programm ist unter www.hereinspaziert.ch abrufbar.
Die Europäischen Tage des Denkmals, die jeweils im September in 50 Ländern stattfinden, haben sich dem «Gartenjahr 2016 – Raum für Begegnungen» angeschlossen. Die Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe (NIKE) koordinierte die Angebote in der Schweiz.
Mut zu Freiräumen
Der Mensch brauche Orte, die nicht einer kurzfristigen Kosten-Nutzen-Logik folgten, sagte NIKE-Präsident und Freiburger SP-Nationalrat Jean-François Steiert am Freitag vor den Medien in Brugg AG. Notwendig sei auch ein klarer Willen, diese Räume zu erhalten und zu pflegen.
Die öffentliche Hand sei hier gefordert. Steiert sieht die Bedeutung von Freiräumen grösser werden. Das Stichwort in der Raumplanung ist die Verdichtung, um die Zersiedlung der Landschaft zu stoppen.
Dafür die Freiräume und Oasen zu opfern, das wäre gemäss NIKE-Präsident ein fataler Fehler. Die Freiräume seien es, die garantierten, dass aus der Verdichtung nicht eine Zersiedelung nach innen zu werden drohe.