Standesgemäss eröffnete der Verein Flatterschafft am vergangenen Freitag sein neues Domizil im Gundeli mit einer Performance.
Nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnete der Kunstverein Flatterschafft am vergangenen Freitag sein neues Domizil an der Solothurnerstrasse 4. Los ging es wie bei solchen Gelegenheiten üblich mit mehreren Reden und – wie könnte es bei einem Künstlerhaus anders sein – einer Performance.
Von der Flatterschafft wurde zur Feier des Tages ein Betonkuchen gebacken, es folgte das Eröffnungscüpli um die «Kunstgeburt» im Gundeli zu begiessen. Die Ateliers standen erstmals zur Besichtigung offen.
Als «Coolness, die wirklich cool ist» bezeichnete Philippe Bischof, Leiter Abteilung Kultur in Basel, das Projekt Flatterschafft in seiner Eröffnungsrede und freute sich, dass Basel in der Soluthurnerstrasse einen «wirklich urbanen Ort» hinzugewonnen hat.
Der Weg dahin war alles andere als einfach. «Fehlende Erfahrung mit Projekten dieser Grössenordnung» hatte Monika Wirth, Projektleiterin der Jacqueline-Spengler-Stiftung und der Christoph Merian Stiftung, den Initianten des Vereins «Flatterschafft» anfangs noch bescheinigt. Trotzdem beeindruckte sie der Enthusiasmus der Teilnehmer. «Ab und zu muss man ein Wagnis eingehen», sagte sich Wirth – die Stiftung finanzierte das Projekt trotzdem.
Tränen und Zusammenbrüche
Die Umgestaltung erwies sich als schwierige Geburt – Tränen und Zusammenbrüche bei den Projektmeetings inklusive. «Es war geil. Und es war hart», war von den Mitwirkenden zu hören. An die Grenzen ihrer Belastbarkeit brachten die Teilnehmer unter anderem die Brandschutzvorschriften, Geissel der meisten Zwischennutzungsprojekte.
Doch die Beteiligten hielten durch – nicht zuletzt dank der Unterstützung von Monika Wirth und Olivier Wyss von der Fachstelle Stadtteilentwicklung. Wenigstens drei Jahre wird der Verein Flatterschafft das Gebäude der SBB neben dem Ausgang der kleinen Bahnhofspasserelle nun zwischennutzen können.
Speis und Trank
Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht, den Austausch von Künstlern untereinander und mit der Öffentlichkeit zu fördern. Deshalb hiess es nach der offiziellen Eröffnung: offene Ateliers und offene Bühnen.
Die Besucher verteilten sich über die fünf für die Feier geöffneten Stockwerke, auf denen die ansässigen Künstler ihre Werke präsentierten, Speis und Trank anboten und kleine Aktionen zum Mitmachen vorbereitet hatten. Wegen der der Verfasserin zum fortgeschrittenen Zeitpunkt möglicherweise fehlenden Objektivität dazu nur so viel: Es war interessant. Es wurde gefeiert. Und Philippe Bischof könnte Recht haben.
Wer die Eröffnung verpasst hatte, konnte Feiern und Besichtigung am Samstag nachholen. Obendrauf gab es Musik von «Räpertoire» und «Big Muff». Für die Zukunft sind nach Angabe des Vereins Flatterschaft weitere Events geplant.