Eine Million Menschen in der Schweiz leiden an Heuschnupfen

Dieser Tage werden sehr hohe Werte an Gräserpollen gemessen – und einer Million Schweizern läuft dann die Nase und tränen die Augen. Ärzte warnen vor gefährlichen Folgen des Heuschnupfens, während Forscher verkünden, dass die Pollenmenge europaweit deutlich zunimmt.

Pollenwolke im Freiburgerland (Archiv) (Bild: sda)

Dieser Tage werden sehr hohe Werte an Gräserpollen gemessen – und einer Million Schweizern läuft dann die Nase und tränen die Augen. Ärzte warnen vor gefährlichen Folgen des Heuschnupfens, während Forscher verkünden, dass die Pollenmenge europaweit deutlich zunimmt.

Zwischen 15 und 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer Pollenallergie – das sind rund eine Million Betroffene. Etwa zwei Drittel davon leiden im Moment tüchtig: Sie reagieren auf Gräserpollen, die derzeit ihr saisonales Maximum erreicht haben, wie MeteoSchweiz mitteilt.

Über das Pfingstwochenende seien mit bis zu 200 Gräserpollen pro Kubikmeter Luft sehr hohe Werte gemessen worden, sagte Regula Gehrig, Biometeorologin bei MeteoSchweiz, zur Nachrichtenagentur sda. Und mit der Wärme und Trockenheit in den nächsten Tagen seien weiter hohe bis sehr hohe Belastungen zu erwarten.

Heuschnupfen ist nicht nur lästig, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, wie das Pharmaunternehmen Alk-Abelló am Dienstag warnte. Er bereitet den Boden für weitere Allergien; zudem führt unbehandelter allergischer Schnupfen bei rund einem Drittel der Betroffenen zu allergischem Asthma.

Asthmaanfälle drohen

Dann wird es gefährlich: Das harmlose Niesen geht in eine Entzündung der Bronchien über – Fachleute sprechen von einem Etagenwechsel. Bei einem Asthmaanfall verengen sich die Atemwege krampfartig, was zu akuter Luftnot führt und sogar lebensbedrohend sein kann.

„Viele Patienten kommen mit Beschwerden wie Husten und Atemnot in die Sprechstunde“, sagt Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation am Universitätsspital Zürich, gemäss einer Mitteilung der Alk-Abelló. „Das sind oft erste Anzeichen einer sich anbahnenden Asthmaerkrankung.“

Nur Immuntherapie hilft langfristig

Gegen Heuschnupfen helfen nur zwei Dinge: Im Haus bleiben oder anti-allergische Medikamente einnehmen. Längerfristig ist eine Immuntherapie – eine Art Impfung – der einzige Schutz vor den lästigen Symptomen und einem schweren Verlauf.

Dabei müssen Betroffene zum Beispiel über längere Zeit Gräsertabletten einnehmen, wie sie auch Alk-Abelló herstellt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass 80 bis 90 Prozent der Betroffenen auch zwei Jahre nach Ende dieser Tabletten-Immuntherapie bedeutend weniger Beschwerden haben und weniger Medikamente benötigen. Sie beugt auch dem Pollen-Asthma vor.

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